Der Zoff um die „Dinosaurier“-Autobahn
Im Norden gibt es heftigen Streit um den geplanten Weiterbau der Küstenautobahn A20. Zwar will die schleswig-holsteinische Landesregierung grundsätzlich an dem Mammutprojekt festhalten – doch es gibt sogar Kritik aus den eigenen Reihen. Währenddessen läuft im niedersächsischen Stade eine Demonstration gegen das Autobahn-Projekt.
„Der Bau der A20 ist ein Dinosaurier-Projekt, das verkehrs- und klimapolitisch noch nie Sinn machte und jetzt erst recht nicht mehr“, sagte Steffen Regis, Grünen-Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein.
Schleswig-Holsteins Regierung für Weiterbau der A20
Schleswig-Holsteins Jamaika-Koalition, in der seine Partei mit CDU und FDP regiert, setzt sich aber für den Weiterbau der wichtigen Ost-West-Tangente ein. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Der Weiterbau der A20 wird wie vom Bund vorgesehen zügig umgesetzt.“
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Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) hat sich bereits offen für eine zweite Jamaika-Koalition nach der Wahl 2022 gezeigt, knüpft dies an ein Ja der Grünen zum Ausbau der Infrastruktur. „Wenn jetzt aber Überlegungen angestellt werden, beim Ausbau der Infrastruktur so nicht weiterzumachen und eine A20 oder ein LNG-Terminal abzulehnen, dann würde sich das massiv negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes auswirken“, erklärte er.
Demonstration gegen Weiterbau der Autobahn 20
Seit 12.00 Uhr am Samstag läuft im niedersächsischen Stade eine Demonstration gegen das Autobahn-Projekt. Für Gegner ist der geplante Ausbau der Autobahn das klimaschädlichste Projekt Deutschlands, das Naturlandschaften zerstört. In der Vergangenheit hatte es wiederholt Proteste dagegen gegeben. Im Mai gab es ein Protestcamp im Kreis Ammerland (Niedersachsen).
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Die A20, die aus Brandenburg über Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein einmal bis Niedersachsen führen soll, endet derzeit kurz vor Bad Segeberg. Wie aus einer im April bekannt gewordenen Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorging, wird mittlerweile mit Kosten in Höhe von knapp 5,2 Milliarden Euro gerechnet. (dpa)