• Im Corona-Zentrum in Hamburg stehen Menschen Schlange und warten auf ihre Erstimpfung.
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Spritzen, Schokohasen und ein Twitter-König: Das Impfzentrum ist Geschichte

Nach acht Monaten und mehr als 1,16 Millionen Impfungen hat das Hamburger Impfzentrum in den Messehallen planmäßig zum 31. August (20 Uhr) geschlossen. Zeit für Zahlen: Wie viele Schokoriegel wurden in der Zeit verspeist und wie viele Pflaster insgesamt verklebt? Die MOPO gibt eine Übersicht.

Alle Zahlen rund um das Impfzentrum liegen jetzt auf dem Tisch, veröffentlicht von der Sozialbehörde. Am 5. Januar öffnete das Zentrum offiziell, zunächst aufgrund von Impfstoffmangel mit nur wenigen hundert Terminen pro Tag. Bis zum Schluss wurden 1,16 Millionen Impfungen verabreicht – 606.000 davon waren Erstimpfungen, 555.400 Zweitimpfungen. Die meisten gab es am 17. Mai. Rund 11.000 Mal wurde an diesem Tag in die Oberarme der Hamburger:innen gepiekst. 

Hamburg: Impfzentrum schließt nach acht Monaten

Impfstoffe: Der meistgenutzte Impfstoff während der Zeit des Betriebs war Biontech mit 778.000 Impfungen, gefolgt von Moderna mit 243.000, AstraZeneca mit 124.000 und Johnson & Johnson mit 5000 Impfungen. Zusätzlich nahm das Impfzentrum circa 10.000 ungenutzte Impfstoffdosen aus Praxen, Krankenhäusern und anderen Ländern auf, um diese vor dem Verfall zu retten. 99,7 Prozent des Impfstoffes im Zentrum konnte laut der Behörde verbraucht werden.

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Essen und Trinken: Eine Aktion, die den Impflingen um Ostern herum im Gedächtnis geblieben sein wird, sind die Schokohasen, die jeder als Belohnung für den Pieks bekommen hat. Insgesamt wurden circa 25.600 davon verschenkt. Alle anderen kamen aber auch nicht zu kurz: Insgesamt wurden über 300.000 Schokoriegel verteilt, 158.000 Liter Wasser, 402.100 Tassen Kaffee und 102.000 Tassen Tee getrunken.

Impfzentrum schließt: Behörde veröffentlicht Zahlen

Personal: Zwischen Dezember 2020 und Ende August 2021 waren 4387 Personen im Impfzentrum in den Messehallen beschäftigt. Davon waren 1060 medizinische Fachangestellte, 862 Ärzt:innen und 334 Personen überprüften die Impfberechtigungen. Laut der Sozialbehörde mussten circa 15.900 Menschen abgewiesen werden, weil sie zu dem Zeitpunkt noch nicht berechtigt für eine Impfung waren. Es wurde an allen 239 Tagen gearbeitet – ob Wochenende oder nicht, spielte dabei keine Rolle.

Arbeitsmittel: Pro Schicht waren immer rund 450 Mitarbeiter:innen im Dienst. Diese verklebten mehr als 1.402.000 Pflaster und verbrauchten über 1.833.000 Spritzen. 11.700 Abfalleimer fingen die verbrauchten Spritzen auf. Auch Desinfektionsmittel floss nicht zu knapp: Circa 8770 Liter wurden laut Sozialbehörde verbraucht.

Dr. Dirk Heinrich wird Hamburgs oberster Impf-Twitterer

Der Twitter-König: Und dann gab es auch noch ihn: Dr. Dirk Heinrich, ärztlicher Leiter im Hamburger Impfzentrum, der in den letzten neun Monaten der große Twitter-König war, wenn es um das Thema Impfen in Hamburg ging. Am 18. Dezember vergangenen Jahres gab er die ersten Infos bekannt: „Wir sind bereit zum Impfen. Heute wurde unser Impfzentrum vorgestellt… Hand in Hand gegen Covid-19“.

Und dann ging es los. Fast täglich hielt der Mediziner die Hamburger:innen auf dem Laufenden. Oftmals bewies er dabei Humor und nahm Impfgegner auf die Schippe.

Zusammengezählt veröffentlichte Heinrich 349 Tweets rund um das Impfzentrum und Impfen in Hamburg. 

Kosten für das Impfzentrum bei 106 Millionen Euro

Terminbuchungen und Zertifikate: Insgesamt wurden 1,54 Millionen Terminbuchungsvorgänge für das Impfzentrum, Arztpraxen und Krankenhäuser abgewickelt. Aber nicht nur das. Ab Mitte Juni gab es dann für alle Impflinge nach der zweiten Impfung gleich das digitale Zertifikat für den Nachweis mit dazu. Seitdem wurden circa 31.000 digitale Impfzertifikate ausgestellt.

Finanzierung: Die Kosten für das Impfzentrum belaufen sich voraussichtlich auf 106 Millionen Euro. Die Stadt finanzierte mit 1,3 Millionen Euro zusätzlich Taxifahrten für vorrangig 80-Jährige. 21.500 Personen nahmen das Angebot für über 43.000 Fahrten in Anspruch.

Impfzentrum schließt – Tschentscher mit wichtigem Appell

Schluss mit dem Impfen soll nach der endgültigen Schließung am Dienstag allerdings noch lange nicht sein. Diese Aufgabe sollen in Zukunft vor allem circa 40 mobile Impfteams in den Stadtteilen übernehmen, die die Arztpraxen und die dezentralen Impfzentren in den zehn Hamburger Krankenhäusern unterstützen werden.

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„Wir befinden uns in der Welle der Ungeimpften”, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und appellierte noch einmal eindringlich an alle Hamburger:innen, das kostenlose Impfangebot wahrzunehmen. Jeder Einzelne, der sich dafür entscheide, mache am Ende einen Unterschied.

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