11.000 Kilometer umsonst! Brasilien-Stars müssen zurück nach Russland
Der Abstellungsstreit zwischen Europas Ligen und Südamerikas Fußballnationen hat am Mittwochabend ein weiteres skurriles Kapitel geschrieben. Bevor Brasiliens Selecao von Sao Paulo aus zum WM-Qualifikationsspiel nach Chile aufbrach, beorderte Zenit St. Petersburg seine Profis Claudinho und Malcom umgehend zurück. Die beiden Olympiasieger jetteten also mal eben rund 11.000 Kilometer sinnlos über den Atlantik.
Hintergrund ist der Champions-League-Auftakt der Russen am 14. September beim FC Chelsea in London. Und weil Brasilien in England wegen der Corona-Pandemie noch auf der „Roten Liste“ steht, hätten die beiden Offensivspieler, die vor kurzem in Tokio Gold gewannen, in zehntägige Quarantäne gemusst.
Abstellungsstreit: Brasilianischen Nationalspielern droht eine Sperre
Aus dem gleichen Grund hatten die Premier-League-Klubs FC Liverpool, Manchester City und United sowie Chelsea ihre Selecao-Stars erst gar nicht für die Eliminatorias-Duelle am Donnerstag in Santiago de Chile, am Sonntag gegen Argentinien und in der kommenden Woche gegen Peru freigestellt. Andere Ligen wollten dem Beispiel folgen, gaben aber nach der Ablehnung eines Einspruchs des spanischen Verbandes vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS nach.
Das könnte Sie auch interessieren: Ronaldo schlägt um sich – und holt sich dann den Tor-Weltrekord!
Um die Eskalation der Situation zu vermeiden, ließ Brasiliens Verband CBF die beiden Akteure vorzeitig abreisen, kündigte in einem offiziellen Kommunique aber an, formell beim Weltverband FIFA Beschwerde einzulegen, nachdem den Spielern wohl bei Verweigerung Sanktionen angedroht worden seien. Laut Reglement kann die FIFA nicht freigegebene Spieler für den Abstellungszeitraum sowie plus fünf Tage sperren. (sid/seb)