Schilleroper wird abgerissen
  • Die Bauarbeiten an der Schilleroper wurden erst einmal gestoppt (Archivbild)
  • Foto: Florian Quandt

Zwischenfall am Denkmal: Abriss der Schilleroper gestoppt

Der Ärger um die Schilleroper reißt nicht ab: Eigentlich sollten die Bauarbeiten um die fragile und denkmalgeschützte Stahlkonstruktion per Hand erfolgen. Dennoch kam es zu einem Zwischenfall, der die Stadt dazu brachte, die Abrissarbeiten zu stoppen.

„Wir bauen alle Nebengebäude mit Baugeräten ab. Am Stahlgerüst aber wird nur von Hand gearbeitet – weniger Risiko, weniger Staub, weniger Dreck für die Nachbarn“, so ist es zu lesen auf der Internetseite zum Bauprojekt Schilleroper.

Schilleroper: Stahlkonstruktion gefährdet – Behörde verhängt Baustopp

Bereits Ende März rollten die Bagger auf dem Grundstück zwischen den Straßen Bei der Schilleroper und der Lerchenstraße an und begannen vorsichtig mit dem Abriss – unter Aufsicht des Denkmalschutzamtes. Obwohl die Arbeiten an der Stahlkonstruktion nach MOPO-Informationen bislang auch sachgemäß durchgeführt wurden, kam es vergangene Woche zu einem Zwischenfall, bei dem ein Baggerfahrer die Stahlkonstruktion gefährdet haben soll, sodass aufmerksame Anwohner die Behörden informierten.

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Das Bezirksamt verhängte daraufhin eine Einstellung der Abbrucharbeiten. Dies bestätigte auch Enno Isermann, Sprecher der Kulturbehörde, am Freitag gegenüber der MOPO. „Die Stadt Hamburg hat Ende August einen sofortigen Baustopp bezüglich der Abbrucharbeiten an der Schilleroper verhängt, nachdem diese zuletzt unsachgemäß durchgeführt wurden. Um die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion weiter zu sichern, soll als Nächstes ein Stützturm in der Mitte aufgestellt werden“.


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Wann genau das passieren wird, ist jedoch unklar. Die Eigentümerin der Schilleroper war am späten Freitagnachmittag für eine Stellungnahme nicht mehr erreichbar.

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Schon seit Jahren gibt es Zoff um die Schilleroper. Denn seit 2006, als ein Teil des ehemaligen Zirkus-Theaters letztmalig geschlossen wurde, passierte nichts mehr. Mehrfach hatte das Denkmalschutzamt der Eigentümerin, vertreten durch die Schilleroper Objekt GmbH, Fristen gestellt, etwas gegen den fortschreitenden Verfall zu unternehmen. Schließlich wurde Ende März mit dem Abriss der nicht-denkmalgeschützen Anbauten begonnen. Die einzigartige denkmalgeschütze Stahlkonstruktion soll jedoch erhalten und in den Neubau integriert werden.

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