Stahl (Symbolbild)
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Kann ein Stahlwerk öko sein? Millionenexperiment in Hamburg

Kaum eine Branche ist so klimafeindlich wie die Stahlbranche: Rund sechs Prozent der Emissionen in Deutschland fallen auf diesen Industriezweig zurück. In Hamburg soll nun deshalb eines der wichtigsten Klimaexperimente angestoßen werden. Das Ziel: Grüner Stahl.

Der Stahl darf zwar weiterhin seinen grauen Ton behalten, künftig soll die Produktion aber grün werden. Dafür wird in Hamburg ein neues Stahlwerk errichtet. Das Besondere ist, dass es wasserstoffbasiert laufen soll. Die sogenannte wasserstoffbasierte DRI-Anlage (Direct Reduced Iron) soll ausschließlich Wasserstoff als chemisches Mittel zur Reduktion von Eisenzerz zu DRI einsetzen – und damit ohne CO2-Emissionen auskommen. Elektro-Lichtbogenöfen sollen dabei helfen.

Anlage kostet 110 Millionen Euro

Am Dienstag sagte die Bundesregierung 55 Millionen Euro für eine solche Anlage zu. Die Firma ArcelorMittal soll das Werk betreiben. Die Anlage wird voraussichtlich 110 Millionen Euro kosten und soll bis 2025 in Hamburg entstehen. 

Im Rahmen der Förderung besuchte Bundesumweltministerin Svenja Schulze das Unternehmen am Dienstag in Hamburg. „Seit die Menschheit Stahl produziert, braucht sie dafür Kohle. Wir helfen dabei, dass das künftig mit Wasserstoff aus Wind- und Sonnenstrom gelingt. Der Umbau der Stahlindustrie ist eine riesige Herausforderung. Die Bundesregierung wird die Stahlindustrie bei der Transformation nicht alleine lassen“, sagte sie in Hinblick auf die Fördermittel.

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Der Geschäftsführer von ArcelorMittal Hamburg kündigte an, dass man mit der Anlage erstmals in der Lage sei „100.000 Tonnen DRI für die Stahlerzeugung unter Verwendung von Wasserstoff zu produzieren.“ Die Anlage in Hamburg könne Vorbild für ganz Deutschland werden. Man plane bis 2030 in Hamburg dann mehr als eine Million Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl pro Jahr zu produzieren und damit rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einzusparen. (mp)

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