Proteste bei Airbus
  • Bereits Mitte April hatten die Airbus-Beschäftigten gegen die Umstrukturierung im Konzern protestiert.
  • Foto: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Keine Einigung bei Airbus: Streik rückt näher

In knapp vier Monaten soll der Umbau der zivilen Flugzeugfertigung bei Airbus über die Bühne gehen. Aber die IG Metall sperrt sich gegen die Pläne. Aus ihrer Sicht wird die Zeit nun knapp.

Der Konflikt zwischen Airbus und der IG Metall um den geplanten Konzernumbau des Flugzeugbauers verhärtet sich zusehends. Auch eine zweite Verhandlungsrunde am Dienstag in Hamburg hat nach Darstellung der größten deutschen Gewerkschaft keine Ansätze für ein Ende des Streits gebracht. „Wir kommen nur in Trippelschritten weiter, einer Lösung sind wir keinen Schritt näher gekommen“, sagte der Bezirksleiter Küste, Daniel Friedrich, nach Ende der gut vierstündigen Gesprächsrunde der Deutschen Presse-Agentur. „So machen weitere Verhandlungen keinen Sinn.“

Airbus-Streit: Verhandlungen in Hamburg verlaufen schleppend

Ein Airbus-Sprecher berichtete dagegen, das Unternehmen habe „Vorschläge zu Beschäftigungssicherung und -bedingungen an den deutschen Standorten unterbreitet“. In einer Zusammenfassung, die den Sozialpartnern übergeben werde, „werden wir auch auf die Vorschläge der Arbeitnehmervertreter eingehen“, hieß es weiter. „Auf dieser Basis wollen wir unseren konstruktiven Dialog fortsetzen.“

Die IG Metall will den aus ihrer Sicht stagnierenden Verhandlungsstand nun von einer Tarifkommission bewerten lassen, die dann auch über den weiteren Kurs entscheidet. Die IG Metall hatte bereits mit Arbeitskampfmaßnahmen an den deutschen Standorten der Airbus-Töchter Airbus Operations und Premium Aerotec gedroht, sollte am Verhandlungstisch keine Einigung erzielt werden.

Umbaupläne treffen 13.000 Mitarbeiter in Hamburg, Bremen und Stade

IG Metall und Betriebsräte verlangen konkrete Zusagen zur Absicherung der Beschäftigung in Norddeutschland und Augsburg. Die IG Metall bereitet sich in dem Konflikt auch auf einen möglichen Arbeitskampf vor. Von den Umbauplänen betroffen seien knapp 13.000 Beschäftigte an den Standorten in Hamburg, Bremen und Stade sowie bei Premium Aerotec in Nordenham, Varel und Augsburg. Formal hat die Gewerkschaft den Konflikt mit Forderungen nach einem Sozialtarifvertrag verknüpft, um in letzter Konsequenz zu Streiks aufrufen zu können. Betriebsräten ist dies gesetzlich verwehrt.

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Airbus-Chef Guillaume Faury hatte im April angekündigt, dass Anfang 2022 Teile von Airbus Operations und große Teile von Premium Aerotec in einer neuen Tochter aufgehen, die sich um die Strukturmontage kümmert. Dabei geht es zum Beispiel um große Rumpfteile. Zudem soll eine neue Einheit entstehen, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentriert. Für dieses Unternehmen, das auch andere Kunden bedienen soll, strebt Airbus die Verbindung mit einem „starken, externen Partner“ an. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass das Management an diesen Plänen festhält“, sagte Friedrich.

Airbus-Streit: IG-Metall fordert Absicherung für Mitarbeiter

Friedrich als Verhandlungsführer der IG Metall vermisst zudem weiter konkrete Zusagen dazu, wie Airbus an den verschiedenen Standorten künftig Personalabbau vermeiden will. Die verlangten Zusagen zur Absicherung der Beschäftigung sollen nach dem Willen der IG Metall bis ins nächste Jahrzehnt reichen. Nur so könnten sie die Fertigung einer künftigen Nachfolgegeneration für die Bestseller aus der A320-Familie abdecken. (dpa/mp)

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