Pizza aufs Haus – diese Impf-Aktionen sind in Hamburg geplant
Die Impfkampagne stockt – bundesweit und auch in Hamburg. Um die bislang Unentschlossenen zu einer Corona-Impfung zu bewegen, sollen kreative Konzepte und niedrigschwellige Impfangebote helfen.
Deshalb haben Bund und Länder von Montag an eine „gemeinsame Impfwoche“ ausgerufen. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin sagte, habe es bislang manchmal an Gelegenheiten für Impfungen gefehlt. Auch Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat am Mittwoch einen Neustart der Impfkampagne gefordert. „Um diese Unentschlossenen zu erreichen, muss die Impfkampagne in Deutschland komplett neu aufgestellt werden“, sagte er.
Impftempo weiter im Sinkflug
Gefragt seien kreative Konzepte. Aktuell sind rund 65 Prozent der Hamburger vollständig geimpft, doch das Tempo ist deutlich gesunken. Um die Impfbereitschaft wieder anzukurbeln, sind vor allem mobile Impfteams unterwegs. Am vergangenen Freitag etwa nahmen hunderte Menschen das Angebot in der Elbphilharmonie und im Volksparkstadion an.
Die mobilen Impfangebote werden nach wie vor gut nachgefragt, teilte die Sozialbehörde auf MOPO-Anfrage mit. In der vergangenen Woche hätten mehr als 7000 Impfungen an dezentralen Standorten stattgefunden.
Impfungen in Kiez-Bar und Museum
In der kommenden Woche soll es auch in Hamburg verschiedene Impfaktionen geben. Am Sonntag können sich Besucher des Altonaer Museums von 11 bis 17 Uhr eine Impfung abholen. Am Montag können sich Gäste der „Wunderbar“ zwischen 19 und 23 Uhr auf dem Kiez impfen lassen – ohne Voranmeldung und mit einer frischgebackenen Pizza aufs Haus.
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„Wir sind in großer Sorge, dass wir nicht ohne weiteren Lockdown durch den Winter kommen”, sagt Axel Strehlitz, der die Bar seit fast 30 Jahren gemeinsam mit Corny Littmann betreibt. „Mit der Aktion wollen wir unsere Gäste anregen, die Impfquote zu erhöhen und so für mehr Sicherheit und vor allem Lebensqualität sorgen.”
Impf-Aktionen und Corona-Infomobil
Die Sozialbehörde setzt sowohl auf Orte, an denen die Menschen niedrigschwellig erreicht werden können, als auch auf das direkte Zusammenwirken mit lokalen Akteuren wie Bürgerhäusern und Gemeinden. „Weitere Kooperationspartner werden stetig identifiziert und in die Impfkampagne einbezogen“, sagt Anja Segert, Sprecherin der Sozialbehörde.
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„Darüber hinaus ist das Corona-Infomobil als Unterstützung bei der Aufklärung aller Bürgerinnen und Bürger seit Januar in den Hamburger Stadtteilen im Einsatz“, so Segert. Das Team des Projekts „Für Migranten mit Migranten“ berate in über 20 Sprachen zum Thema Schutzimpfung.