Grünkohl an der Feldstrasse, Kneipe Libero. Inhaber Tobi Libero und Tochter Marlen haben den Kohl gepflegt und wachsen lassen. Jetzt fotografieren ihn sogar die Leute.
  • Grünkohl an der Feldstrasse, Kneipe Libero. Inhaber Tobi Libero und Tochter Marlen haben den Kohl gepflegt und wachsen lassen. Jetzt fotografieren ihn sogar die Leute.
  • Foto: Patrick Sun

Das ungewöhnliche Riesen-Gewächs vom Kiez

Grünkohl wächst normalerweise auf Feldern oder in Gärten. Dass das gesunde Superfood mitten auf St. Pauli am Straßenrand wächst und dann auch noch unglaublich groß wird – kaum vorstellbar. An der Feldstraße ist aber genau das passiert. Das Grünzeug ist mittlerweile eine Touristen-Attraktion – und hat eine Familie gefunden, die es liebevoll pflegt.

Toni Libero (77) betreibt die Sports Bar „Libero“ an der Feldstraße. Vor knapp einem Jahr entdeckte er das Gemüse in einem kleinen Stück Grün vor der Tür, als es noch ganz winzig war. Seitdem geht er jeden Morgen zum Grünkohl, streichelt seine Blätter und gibt ihm zwei große Behälter Wasser. „Die zwei haben eine richtige Beziehung entwickelt“, sagt seine Tochter Marlen (28) und lacht.

Hamburg: „Der Grünkohl kommuniziert mit mir“

Der Bar-Betreiber ist zum Grünkohl-Flüsterer geworden, dank seiner Fürsorge ist das Gemüse schon zwei Meter hoch. „Er kommuniziert mit mir“, sagt der 77-Jährige. „Wenn die Blätter runterhängen, weiß ich, dass es ihm nicht so gut geht. Und wenn die Blätter oben sind, weiß ich es geht ihm gut und er fühlt sich sehr wohl. Wir kommunizieren auf einer anderen Ebene“, sagt er. Die zwei seien inzwischen richtige Freunde geworden. „Er wächst und wächst und wächst. Worte wirken Wunder“, sagt der Ziehvater des Grünkohls.


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Auch die Touristen fahren voll auf den Riesen-Grünkohl ab. „Mir ist irgendwann aufgefallen, dass die Leute vor unserem Laden stehenbleiben. Ich dachte eine Zeit lang, die schauen sich das Millerntorstadion an. Dann hat uns mal jemand auf den riesigen Grünkohl angesprochen und war total begeistert“, so Liberos Tochter.

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Ernten möchten die Liberos ihr stolzes Werk nicht. „Das ist doch viel zu schade. Wir werden das auf jeden Fall nicht machen, vielleicht jemand anderes“, sagt die 28-Jährige. „Für mich ist der Grünkohl schon zu einem richtigen Familienmitglied geworden. Wie ein großer Bruder“, sagt sie.

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