Andy Grote Senat
  • Der Hamburger Senat verteidigt Andy Grote für die Razzia beim „Pimmelgate“-Verursacher. (Archivbild)
  • Foto: dpa | Marcus Brandt

Vorbild Andy Grote? Senat äußert sich zu „Pimmelgate“

Andy Grotes „Pimmelgate“ sorgte sogar in den USA für Schlagzeilen. Dass die Wohnung des mutmaßlichen Verfassers des an Grote gerichteten Tweets „Du bist so 1 Pimmel“ von der Polizei durchsucht wurde, sorgte international für Verwunderung. Gerechtfertigt sei die Kritik nicht, verteidigte der Hamburger Senat nun das Vorgehen – ganz im Gegenteil.

In der Sitzung am Dienstag sei „sehr intensiv über das Thema Hate Speech“ diskutiert worden, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Niemand müsse es hinnehmen, öffentlich beleidigt zu werden. „Hate Speech bekämpft man nicht, indem man wegschaut. Und deshalb ermutigt der Senat alle Bürgerinnen und Bürger, die sich insbesondere in den sozialen Netzwerken beleidigt sehen, Anzeige zu erstatten. Und das werden auch weiterhin die Mitglieder des Senats tun.“

„Pimmelgate“: Rot-Grün verteidigt Durchsuchung

Grote hatte Anzeige erstattet, weil er bei Twitter als „1 Pimmel“ bezeichnet worden war. Daraufhin hatte die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Urheber am vergangenen Mittwoch eine Hausdurchsuchung angeordnet. Unter dem Hashtag „Pimmelgate“ war die Durchsuchung im Netz als unverhältnismäßig kritisiert worden.

„Das Wort klingt niedlich, aber das Thema ist in der Tat ein sehr gravierendes“, sagte Schweitzer. Jahrelang habe man dafür gekämpft, dass Hassbotschaften im Netz konsequenter verfolgt werden. Erst im April sei es mit einem neuen Gesetz gelungen, der Polizei und den Staatsanwaltschaften dabei mehr Möglichkeiten einzuräumen.

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„Das ist eine gute Sache. Die muss man nutzen.“ Es könne nicht sein, dass sich Menschen „nach dieser Diskussion der letzten Woche nicht mehr trauen, Anzeige zu erstatten, weil sie fürchten, dass sie einem Shitstorm ausgesetzt sind“, sagte Schweitzer. (dpa/fbo)

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