Nach Hoden-Zoff: Erneut Gegenwind für Impfgegnerin Nicki Minaj
Nachwirkungen des Hoden-Zoffs: Der Gesundheitsminister von Trinidad und Tobago hat dem viel diskutierten Tweet der US-Rapperin Nicki Minaj widersprochen. Minaj hatte getwittert, eine Corona-Impfung habe als Nebenwirkung geschwollene Hoden zur Folge. In den USA spielte Minaj einem rechten TV-Moderator in die Karten.
Die 38-Jährige hatte am Montag geschrieben, einem Freund ihres Cousins auf Trinidad sei nach der Impfung gegen das Coronavirus der Hoden angeschwollen und er sei impotent geworden. Der Minister des Karibikstaates, Terrence Deyalsingh, sagte am Mittwoch, es gebe keine Berichte über einen solchen Fall. „Leider haben wir gestern so viel Zeit damit verschwendet, dieser falschen Behauptung nachzugehen“, sagte er.
Nicki Minaj appelliert an Fans, sich Corona-Impfung zu überlegen
Minaj, die auf Trinidad geboren wurde und in New York aufwuchs, hatte zunächst am Montag auf Twitter erklärt, sie werde sich nicht für die Met-Gala impfen lassen. Der Modeausstellung in New York am Montag, bei der ein Impfzwang galt, blieb sie fern. Kurz nach diesem Tweet folgte die Anekdote über ihren Cousin. Minaj riet dabei auch ihren mehr als 22 Millionen Followern, sich die Entscheidung zur Impfung gut zu überlegen und sich nicht einschüchtern zu lassen.
Dafür erntete der Popstar viel Spott und Kritik – auch offline. Großbritanniens oberster medizinischer Regierungsberater, Chris Whitty, sagte am Dienstag, Minaj solle sich schämen. Es gebe Menschen, die Unwahrheiten über die Impfung verbreiteten, obwohl sie es besser wüssten.
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Ihr Tweet lieferte vor allem in den USA auch deshalb Gesprächsstoff, weil der einflussreiche rechte TV-Moderator Tucker Carlson ihn in seiner Sendung bei Fox News als „vernünftig“ lobte. Carlson sät immer wieder Zweifel an der Notwendigkeit und der Sicherheit der Impfstoffe gegen das Coronavirus.
Minaj hatte zuletzt auch getwittert, sie werde sich wahrscheinlich irgendwann impfen lassen. Am Mittwoch schrieb sie, sie sei ins Weiße Haus eingeladen worden. Dort werde sie im Namen der Menschen, die dafür verspottet worden seien, einfach nur menschlich zu sein, Fragen stellen. (dpa/mp)