Martin Winterkorn
  • Nach sechs Jahren Vorbereitung ist der Betrugs-Prozess gegen VW und den ehemaligen Konzern-Chef Martin Winterkorn losgegangen.
  • Foto: picture alliance / dpa | Bernd von Jutrczenka

VW-Prozess startet mit Überraschung: Winterkorn fehlt

Sechs Jahre hat die Vorbereitung gedauert: Nun hat einer der größten Wirtschaftsprozesse der deutschen Geschichte begonnen. Auf der Anklagebank: Ex-VW-Chef Martin Winterkorn sowie mehrere Ingenieure und Manager des Auto-Konzerns. Der Prozess startete allerdings ohne den prominentesten der Angeklagten.

Es geht um den Dieselskandal, der im Jahr 2015 aufflog. Die Männer sind wegen bandenmäßigen Betrugs angeklagt. VW hatte Millionen Dieselfahrzeuge mit Schummel-Software ausgestattet, um den hohen Ausstoß von Schadstoffen der Motoren bei Messungen zu verschleiern.

Staatsanwaltschaft legt Beschwerde ein

Die Staatsanwaltschaft legte am ersten Verhandlungstag dar, weshalb sie überzeugt ist, dass Winterkorn bereits deutlich vor dem Auffliegen des Betrugs in den USA genau über die Methoden Bescheid wusste.


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Der 74-Jährige selbst war beim Prozessauftakt nicht anwesend. Sein Verfahren ist vom Hauptverfahren abgetrennt worden. Winterkorn sei nach einer Operation momentan nicht verhandlungsfähig, hieß es zur Begründung. Das Gericht wollte mit dem Prozessbeginn aber nicht mehr warten. Die Staatsanwaltschaft hat dagegen Beschwerde eingelegt.

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Insgesamt sind 133 Verhandlungstage bis Sommer 2023 angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen den Angeklagten Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

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