„Freiheitstag“ am 30. Oktober? Warum das Quatsch ist
Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung will einen „Freiheitstag“ nach britischem Vorbild in Deutschland: Am 30. Oktober sollen alle Corona-Beschränkungen wegfallen. Das sei in Großbritannien doch auch gut gegangen. Leider argumentiert Gassen nicht ganz sauber.
Denn die Voraussetzungen – Impfquote und natürliche Durchseuchung – waren auf der Insel ganz andere als heute in Deutschland. Und Gassens Mutmaßung, die Impfquote werde durch einen „Freedom Day“ steigen, ist reichlich naiv. Warum sollten sich Skeptiker ausgerechnet dann noch impfen lassen, wenn alle Beschränkungen wegfallen? Die angestiegene Zahl der britischen Corona-Toten ignoriert er ganz.
Die Prävention als Privatangelegenheit
Die Idee ist momentan also Quatsch. Allerdings ist ein Impuls Gassens nicht ganz falsch: Wir brauchen ein konkretes Ziel! Wir müssen einen Zeitpunkt definieren, zu dem wir die Seuchen-Prävention tatsächlich zur Privatangelegenheit jedes einzelnen machen – und zu dem sich der Staat aus der Verantwortung nimmt.
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Eine Impfquote (inklusive der natürlichen Durchseuchung) von 80 Prozent wäre ein sinnvoller Zeit- und Zielpunkt für einen deutschen „Freiheitstag“. Theoretisch könnte dieser dann sogar noch vor dem 30. Oktober liegen.