„Straße der Zukunft“: Hamburger Verkehrsader wird komplett umgebaut
Mehr Bäume, ein besserer Umgang mit Wasser und eine bessere Infrastruktur für Radfahrende: Auf der Königstraße in Altona hat die Stadt einiges vor. Die Pläne gehören zu einer sogenannten „blau-grünen Infrastruktur“. Erste Arbeiten starten schon am Montag.
Geplant ist die Umgestaltung der Königstraße erst ab Ende 2022, erste Baumaßnahmen gibt es trotzdem schon in diesem Herbst. Ab dem 27. September werden dort breite Radfahrstreifen eingerichtet. Ein wichtiges Teilstück der Veloroute 12 aus dem Westen in die Innenstadt wird damit bereits deutlich aufgewertet.
Altona: Großer Umbau der Königstraße ab Ende 2022
Jeweils der rechte Fahrstreifen in beiden Richtungen ist dann künftig für Autos, Motorräder und Lkw gesperrt. Eine Ausnahme bildet nur der Knotenbereich Königstraße/Mörkenstraße/Kirchenstraße, dort rollt der motorisierte Verkehr in Richtung Osten weiterhin auf zwei Fahrstreifen.
Richtig ambitioniert wird’s dann ab dem Ende des kommenden Jahres. Ab dann wird die Königstraße nach sogenannten „blauen“ und „grünen“ Kriterien umgebaut. Dahinter verbirgt sich eine Infrastruktur, die „Mobilitätswende, Klimaschutz und Umgang mit Wasser“ verbindet, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Und die Königstraße wird fortan zu Hamburgs „Straße der Zukunft“.
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Als „grüne“ Maßnahmen pflanzt die Stadt rund 50 Bäume, die Schatten und Abkühlung geben sollen. Außerdem entstehen Grünstreifen entlang der Gehwege. Diese sollen die Aufenthaltsqualität und das lokale Klima verbessern und schon vorhandene Grünflächen in Altona miteinander verbinden.
Die ergänzenden „blauen“ Maßnahmen dienen laut Verkehrsbehörde dazu, Regenwasser, das ansonsten ins Siel gelangt, effizienter zu nutzen. Nach dem Umbau werde das direkt in sogenannte Baumrigolen – unterirdische Wasserspeicher – geleitet und soll so die Straßenbäume versorgen. Zudem erhöhe das die Verdunstungsrate, was wiederum besseren Schutz vor Starkregen oder sogar Überflutungen biete.
Tjarks: Königstraße in Altona ist „Straße der Zukunft“
Der Radverkehr profitiert von 2,50 Meter breiten und baulich geschützten Fahrstreifen, sogenannten „Protected Bike Lanes“. Auch Fußgänger:innen finden dann mehr Platz auf den sanierten und mindestens 2,65 Meter breiten Gehwegen. Zudem werden die Bushaltestellen erneuert und barrierefrei umgebaut.
„Wir schaffen eine sichere Infrastruktur, auf der alle Verkehrsteilnehmenden sicherer vorankommen“, sagte Tjarks weiter. Die Königstraße zeige „deutlich, wie die Stadt der Zukunft aussehen kann, denn anstatt einer grauer Betonwüste bauen wir Grünflächen, die für ein gutes Mikroklima sorgen und die Aufenthaltsqualität enorm steigern.“