Der HSV und 2G: Fünf Fragen, die alle Fans beschäftigen
Sollte der HSV es schaffen, die 2G-Vorgaben der Stadt umzusetzen, könnte der Volkspark schon bald wieder zum Vollkspark werden. Offen, wann das gelingt. Vorerst aber darf sich der Verein über einen anderen, kleinen Erfolg freuen. Am Sonntag gegen Nürnberg können auch unter den weiterhin geltenden 3G-Regeln erstmals 25.000 Fans dabei sein.
Lange hielt die Stadt den HSV hin, nun lenkt sie wohl doch ein. Alles spricht dafür, dass der HSV die Besucherzahl von bislang 19.950 schon am Sonntag auf 25.000 erhöhen darf. Der neue Antrag dazu liegt den Behörden vor, die Annahme, so wird getuschelt, gilt als Formsache. Offen allerdings, ob gegen Nürnberg auch der Ausschank von Alkohol erlaubt sein wird. Noch größer und gewichtiger ist die Frage: Wie geht es nach dem Nürnberg-Spiel weiter?
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Am Dienstag hatte die Stadt für eine große Überraschung gesorgt. Sobald Hamburgs Profi-Klubs auf 2G (nur Geimpfte und Genesene) umstellen, dürfen ab sofort wieder alle Plätze der Stadien und Hallen belegt werden – ohne Masken oder Mindestabstand. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wie geht es weiter im Volkspark? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen.
Bei vollem Haus bräucht der HSV bis zu 900 Ordner
Wann kriegt der HSV 2G hin? Offen, ob das bis zum Heimspiel gegen Düsseldorf (16.10.) klappt. Knackpunkt: Sämtliche Ordner, HSV-Mitarbeiter und die der Catering-Unternehmen müssten geimpft oder genesen sein. Allein die Firma „Power Security“, die bei Heimspielen für den Ordnungsdienst verantwortlich ist, müsste im Falle eines gut gefüllten Volksparks bis zu 900 Personen stellen. Bislang kann sie nicht zusagen, wann das unter 2G-Vorgaben möglich ist. Der HSV hofft natürlich auf die schnellstmögliche Lösung.
Könnte es gegen Düsseldorf eine Ausnahmeregelung geben? Möglich. Der HSV will Gespräche mit der Stadt aufnehmen und prüfen, ob er dann zumindest einen Block weiterhin als 3G-Block anbieten kann. Das würde (aufgrund der dort einzuhaltenden Abstände) das Fassungsvermögen verringern, aber auch noch nicht geimpften Fans weiterhin den Zutritt ins Stadion ermöglichen.
DFB-Team soll im Volkspark vor 25.000 Fans spielen
Wird das Länderspiel zum Testlauf für ein volles Stadion? Nein! Wenn die DFB-Auswahl am 8.10. im Volkspark auf Rumänien trifft, sollen 25.000 Fans dabei sein können. Der DFB orientiert sich am HSV, wird bei 2G nicht von sich aus vorpreschen. Wohl auch, weil bei zahlreichen rumänischen Gästen nicht klar sein soll, wie es um den Impfstatus steht.
Wie voll könnte es bei einer Umstellung auf 2G gegen Düsseldorf werden? Diesbezüglich herrscht auch beim HSV Rätselraten. Intern wäre man wohl schon zufrieden, wenn die 40.000er Marke auf Anhieb geknackt werden würde. Hilfreich sind die attraktive Anstoßzeit (Samstag, 20.30 Uhr), der namhafte Gegner und die jüngsten sportlichen Leistungen (die es nun gegen Nürnberg und in Aue zu bestätigen gilt). Offen allerdings, wie viele Fans vorerst noch große Menschenansammlungen meiden möchten.
Warum sprach die Stadt nicht mit dem HSV über die Pläne?
Wann ist mit Entscheidungen zu rechnen? Im Volkspark hofft man, bis Ende dieser Woche deutlich klarer zu sehen, wann eine Umstellung auf 2G wirklich realistisch ist. Größter Kritikpunkt in Richtung der Stadt: Niemand fragte zuvor bei den Vereinen nach, inwieweit und wann eine sofortige Umstellung wirklich praktikabel ist – und wie groß die Hindernisse sind. Stattdessen setzte die Stadt ganz offensichtlich auf den Überraschungseffekt und nutzt den Fußball, um den Impfdruck innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen.