Eine Frau hält auf der Hanfparade einen Joint in der Hand.
  • Eine Frau hält einen Joint in der Hand. (Archivfoto)
  • Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken

UKE-Studie: Immer mehr Menschen kiffen zu viel

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben den Cannabis-Konsum in den europäischen Ländern unter die Lupe genommen. Ergebnis: Die Zahl der Kiffer ist von zwischen 2010 und 2019 im Schnitt um mehr als ein Viertel gestiegen. Auch hat auch der riskante tägliche Drogenkonsum hat zugenommen.

„Wir konnten in unserer Auswertung zeigen, dass mehr Menschen in Europa im vergangenen Jahrzehnt Cannabis konsumiert haben“, sagt Studienleiter Jakob Manthey, der im von UKE-Wissenschaftler:innen geleiteten Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg und der Technischen Universität Dresden arbeitet. Die Forschenden haben anhand öffentlich zugänglicher Daten aus Ländern der Europäischen Union sowie aus Großbritannien, Norwegen und der Türkei die aktuellen Entwicklungen beim Cannabis-Konsum, die Behandlungszahlen und den THC-Gehalt untersucht.


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Hamburger Studie: Vor allem die Älteren kiffen deutlich mehr

Die Zahl der Cannabis konsumierenden Erwachsenen ist im Schnitt um 27 Prozent von 3,1 auf 3,9 Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren gestiegen. Der stärkste relative Anstieg bei den 35- bis 64-Jährigen zu beobachten.

Zudem lag der Anteil der Menschen, die bei Umfragen angegeben hatten, im vergangenen Monat täglich oder fast täglich Cannabis konsumiert zu haben, in jedem zweiten europäischen Land bei mehr als 20 Prozent – in Portugal sogar bei 70 Prozent. Dabei gilt ein Konsum dieser Häufigkeit als besonders riskant.

Hamburger Studie: Auch THC-Gehalt unter die Lupe genommen

Die Forschenden untersuchten zudem die Entwicklung des Wirkstoffgehalts des Rauschmittels im vergangenen Jahrzehnt. Der Gehalt des Hauptwirkstoffs im Cannabis, das Delta-9-Retrahydrocannabinol oder auch THC, das zu den psychoaktiven (Phyto-)Cannabinoiden der Cannabispflanze gehört, hat in den analysierten Proben insgesamt zugenommen.

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Bei Cannabisharz, auch Haschisch genannt, hat sich der mittlere THC-Gehalt in etwa verdreifacht und bei Cannabisblüten fast verdoppelt. „Möglicherweise ist mit der Zunahme des durchschnittlichen THC-Gehalts auch eine Zunahme der Gesundheitsgefahren für die Konsumierenden verbunden. Das müssen weitere Untersuchungen klären“, sagt Dr. Manthey.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „The Lancet Regional Health – Europe“ veröffentlicht.

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