Kommentar: Mit „Querdenkern“ reden? Die Zeiten sind vorbei!
In einer Demokratie muss man miteinander sprechen, über gegensätzliche Überzeugungen diskutieren, heißt es. Immer gern! Doch was sagt man jemandem, der einem 20-Jährigen wegen eines Maskenstreits in den Kopf schießt? Nein, der Mord von Idar-Oberstein zeigt: Die Gesprächszeit ist abgelaufen, wir brauchen einen Staat, der hart durchgreift. „Querdenker“ und Rechtsradikale wurden in diesem Land bereits zu lange getätschelt und verhätschelt: Immer ein offenes Ohr hier, immer eine ausgestreckte Hand da.
Die CDU etwa brüstet sich in einem Wahlvideo, auch mit denen zu reden, die eine „kritische Haltung“ haben. Gezeigt wird ein „Querdenker“, der in der Vergangenheit die Corona-Maßnahmen mit der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus verglichen hat. Wo setzt man bei so einem Gespräch an? Sollte man wie Laschet sagen: „Wir fordern jeden auf, das zu lassen“ wenn Medienvertreter angegriffen und einzelne Polizisten von einer aufgebrachten Meute attackiert werden? Es ist bitter: Aber ein Teil der Gesellschaft ist nicht mehr zugänglich. Wer nur Hetze, Gewalt und Mord kennt, ist für Argumente und Fakten taub. Ein Gespräch mit ihnen ist sinnlos.
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Ein Großteil der „Querdenker“ sind eben keine verblendeten Hippies. Sie sind eine Gefahr für die Gesellschaft. Die Häme und Hetze im Netz als Reaktion auf den Tod des Studenten zeigt einmal mehr: Viele sind völlig verroht und gnadenlos. Es ist an der Zeit, sich klar von ihnen zu distanzieren. Kein Entgegenkommen mehr, keine Entschuldigungen.