Grüne Wahlparty in Hamburg: Anspruch verfehlt
Höchste Anspannung in den Gesichtern der Hamburger Grünen und ihrer Spitzenkandidatin Katharina Beck kurz vor der ersten Prognose: Bis dahin war die Stimmung auf der Wahlparty im Garten des Schrödingers im Schanzenviertel ausgelassen. Unter Lampions diskutierten sie an Biertischen, die grüne Jugend eroberte die Tanzfläche.
„Bereit, weil ihr es seid“, mit diesem Slogan waren die Grünen in den Wahlkampf gezogen. Dass die Mehrheit der Wähler:innen nicht bereit für eine Grün-geführte Regierung sind, war absehbar. Trotzdem erhofften sie sich in Hamburg viel – um 18 Uhr hieß es: 15 Prozent. Jubel brach trotzdem aus.
Weitere Mandate für Hamburgs Grüne
Das ist mehr als bei der Bundestagswahl 2017: Da erhielten die Grünen 8,9 Prozent im Bund und 13,9 Prozent der Zweitstimmen in Hamburg. Traditionell ist die Partei in der Hansestadt stärker. Der Umzug nach Berlin gelang damals trotzdem nur zwei Kandidat:innen. In den sechs Wahlkreisen erhielten sie kein einziges Direktmandat. Diesmal dürften sich die Hamburger Grünen über weitere Mandate freuen.
„Wir haben das historisch beste Ergebnis eingefahren“
„Wir haben das historisch beste Ergebnis eingefahren“, sagte Beck auf der Wahlparty zur MOPO. Allerdings sei sie „nicht euphorisch“. „Wir sind von dem Anspruch, stärkste Kraft werden zu wollen, sehr weit entfernt“, sagte Grünen-Landesparteichefin Maryam Blumenthal. Sie gehe mit „gemischten Gefühlen“ aus diesem Abend. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir Teil einer Regierung sein werden und das ist natürlich essentiell.“