Depressionen von Tennis-Stars: Federer fordert „Revolution“
Im jungen Alter von 17 Jahren begann Roger Federer 1998 seine bis heute andauernde Karriere im Welt-Tennis. Seitdem ist er einer der erfolgreichsten Spieler aller Zeiten geworden. Aktuell sieht er für talentierte Nachwuchsspieler vor allem eine Gefahr: den Druck der Öffentlichkeit und der Medien.
Roger Federer hat in der Debatte um den Umgang der Medien mit Tennisprofis um Verständnis geworben und ein Umdenken eingefordert. „Ich glaube, Spieler, die Turniere, Journalisten, wir sollten uns zusammensetzen“, sagte der 20-malige Grand-Slam-Turniersieger in einem Interview des Magazins GQ. Gemeinsam sollte hinterfragt werden, „was für euch (die Medien, Anm.d. Red.) funktionieren würde und was für uns“, sagte der Schweizer. „Wir brauchen eine Revolution. Oder zumindest eine Weiterentwicklung dessen, wo wir heute stehen.“
Sorge um Raducanu und Osaka: Federer will schützen
Der Rekord-Führende der Weltrangliste war explizit auf die jüngsten Probleme der US-Open-Siegerin Emma Raducanu aus Großbritannien und der viermaligen Grand-Slam-Turniersiegerin Naomi Osaka aus Japan angesprochen worden. „Wir müssen der jüngeren Generation mehr helfen, sie besser coachen und anleiten“, sagte Federer.
Vor ihrem sensationellen Sieg in New York hatte es die 18-Jährige Raducanu in Wimbledon bis ins Achtelfinale geschafft, musste aber wegen Atemproblemen aufgeben. Ein Grund war das große Interesse an ihrer Person. Das Nachwuchstalent kam mit den vielen Emotionen und dem öffentlichen Druck nicht klar. Die Japanerin Osaka hatte bei den French Open öffentlich gemacht, dass sie unter Depressionsphasen leide und zuletzt mit gerade einmal 23 Jahren eine Auszeit vom Tennis angekündigt.
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„Der Stress ist so groß. Und ich glaube, dass viel mit den sozialen Medien zu tun hat“, sagte Federer. In Bezug auf die Situationen in Pressekonferenzen sagte der Vater von vier Kindern, dass er zwar auch nach Niederlagen oder wenn er sich nicht gut fühle, auf eine bestimmte Art und Weise vor den Medien auftreten müsse. „Wir müssen auch daran denken, dass Tennisspieler Sportler und Profis sind, aber wir sind auch Menschen“, mahnte der „Maestro“. (mp/dpa)