Corona: So extrem leiden Hamburgs Kinder und Jugendliche unter der Pandemie
Sorgen um die Familie, Schulschließungen, Isolation: Während der Corona-Pandemie haben Kinder und Jugendliche besonders gelitten, das hat eine Studie des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) schon im Frühjahr bestätigt. Jetzt hat Hamburgs Sozialbehörde auf Basis dieser Studie die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche in der Hansestadt analysiert – mit erschreckendem Ergebnis.
Kinder und Jugendliche in Hamburg hat die Corona-Krise nochmal stärker beeinflusst als im bundesweiten Vergleich. Bei der Abfrage von psychosomatischen Beschwerden, die mindestens einmal pro Woche auftreten, wurden Gereiztheit, Einschlafprobleme oder Kopfschmerzen besonders oft genannt.
Hamburgs Kinder und Jugendliche: Belastungen der Pandemie
Im Vergleich zu den bundesweiten Daten traten fast alle Beschwerden bei Hamburger Kindern und Jugendlichen verstärkt auf. Grundlage für die Hamburger Studie ist eine Online-Befragung unter mehr als 1000 Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren.
Insgesamt empfanden etwa zwei Drittel der befragten Hamburger Kinder und Jugendlichen die Zeit während der Pandemie als belastend. Jeder vierte Befragte war zum Teil sehr besorgt, dass sich Freunde oder Familie mit dem Coronavirus infizieren könnten.
Diese Kinder und Jugendlichen sind besonders betroffen
Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen stufte ihre Gesundheit als gut bis ausgezeichnet ein. Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Familien äußerten allerdings häufiger Sorgen in gleich mehreren Lebensbereichen wie Schule, Familie, Freunde oder Corona-Sorgen.
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Die mehrfachbelasteten Befragten hatten laut der Studie auch häufiger Gesundheitsprobleme. Beschwerden wie depressive Symptome und/oder Anzeichen für eine Angststörung waren in dieser Gruppe mehr als doppelt so häufig vorhanden. Gerade hier fehlten allerdings häufig auch die Ressourcen, um die Herausforderungen des Pandemie-Alltags zu meistern.
Corona-Pandemie: Veränderungen in der Schule
Die Hälfte aller befragten Kinder und Jugendlichen empfanden den Schulalltag während der Pandemie als anstrengender im Vergleich zum normalen Schulalltag. Die Zeit der kompletten Schulschließungen erlebte rund ein Viertel als ziemlich oder sehr anstrengend. Allerdings sagte die Mehrheit der Befragten, sie sei nach eigener Einschätzung ziemlich oder sogar sehr gut mit den schulischen Herausforderungen zurechtgekommen.
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„Häufig stehen vor allem die Sichtweisen der Erwachsenen im Mittelpunkt. In der Corona-Pandemie galt das im Besonderen“, sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard. Für die Zukunft sei es wichtig, die Interessen von Kindern und Jugendlichen „auch in politischen Entscheidungsprozessen noch zentraler zu berücksichtigen.“ Kurzfristig sei es wichtig, dass Kinder, Jugendliche und Eltern über Beratungs- und Hilfsangebote Bescheid wissen.