Von 2017 bis 2019 arbeiteten Timo Schultz (l.) und Markus Kauczinski beim FC St. Pauli zusammen.
  • Von 2017 bis 2019 arbeiteten Timo Schultz (l.) und Markus Kauczinski beim FC St. Pauli zusammen.
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Er war bei St. Pauli sein Chef: Das hält Kauczinski von Timo Schultz

Wenn es nach Markus Kau­czinski geht, würde keiner seiner beiden letzten Vereine das Millerntor am Sonntag als Verlierer verlassen. „Prinzipiell tippe ich auf ein Unentschieden, weil beide Mannschaften ihre Qualitäten haben“, sagt der 51-Jährige der MOPO – und legt sich auf ein 1:1 zwischen St. Pauli und Dresden fest.

„Aufgrund der Qualität im Mittelfeld wird St. Pauli vermutlich das Spiel bestimmen“, sagt der derzeit arbeitslose Trainer, der bei Holstein Kiel gehandelt wird: „Aber Dresden hat starke Typen, die für jeden Gegner gefährlich sind. Christoph Daferner ist ein erfahrener Mann, der zweimal gegen Werder Bremen getroffen hat. Und Philipp Hosiner kommt oft von der Bank und ist gefährlich.“

Kauczinski: „Bei St. Pauli sind Kontinuität und Ruhe eingekehrt“

Der Aufsteiger reist als Sechster zum Tabellenzweiten – dass die Begegnung ein Topspiel ist, ist für Kau­czinski keine Überraschung: „Allenfalls, dass Dresden nicht nur gut spielt, sondern auch schon 13 Punkte gesammelt hat.“ Den Kiezklub, den er von 2017 bis 2019 trainiert hat, hatte er schon zu Saisonbeginn auf dem Zettel. „St. Paulis Rückrunde war ja sehr stark. Der Verein bastelt erfolgreich an seinem Kader, es sind Kontinuität und Ruhe eingekehrt.“

Das liegt auch an seinem Nach-Nachfolger Timo Schultz, den Kauczinski am Millerntor als Jugendtrainer kennen und schätzen gelernt hat. „Er hatte eine starke A-Jugend mit vielen Talenten“, erinnert sich Kauczinski: „Der Austausch war sehr angenehm und professionell, eine sehr gute Zusammenarbeit. Sein Erfolg überrascht mich nicht.“

Bei Dynamo Dresden wurde Kauczinski kurz vor dem Aufstieg gefeuert

Nichtsdestotrotz stand auch Schultz vor nicht einmal einem Jahr mit dem Rücken zur Wand, als St. Pauli sich in akuter Abstiegsnot befand – und doch am Trainer festhielt. „Entscheidend ist, dass der Verein ihm die Zeit gegeben hat, seine Vorstellungen umzusetzen“, freut sich der gebürtige Gelsenkirchener über das Vertrauen in seinen Kollegen.

Das hätte sich Kauczinski wohl auch gewünscht, als Dynamo Dresden ihn im April 2021 vier Spieltage vor Schluss feuerte, um „einen neuen Impuls zu setzen“. Der Zweitliga-Aufstieg, an dem der Coach fast ein Jahr gearbeitet hatte, fand dann ohne ihn statt. 

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„Im ersten Moment tut das weh“, berichtet der geschasste Trainer: „Aber das ist fast sechs Monate her, da macht man irgendwann einen Haken drunter.“ Am Sonntag am Millerntor wird immer noch eine Art Kau­czinski-Elf auflaufen: 19 der 29 Spieler im Dresdner Kader hat er selbst trainiert, zwölf von ihnen (darunter auch Daferner und Hosiner) sogar zu Dynamo geholt.

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