Containerschiff "ElbBLUE" wird mit synthetischem Kraftstoff betankt
  • Am Mittwoch wurde das Containerschiff "ElbBLUE" mit klimaneutralem Kraftstoff betankt.
  • Foto: MAN Energy Solutions

Weltpremiere! Hier startet das erste Schiff mit Öko-Sprit!

Per Schiff von Brunsbüttel nach St. Petersburg und von da aus nach Rotterdam – und das klimaneutral. Am Mittwoch wurde dafür erstmals ein Containerschiff mit synthetischem Kraftstoff betankt. Das Projekt soll zeigen: Schiffsverkehr geht auch umweltfreundlich.  

„Das ist ein sehr großer Moment, auf den man sehr lange hingearbeitet hat, dass dieses Schiff nun endlich auch mit grünem Kraftstoff betrieben werden kann“, sagt Rainer Rude, der die technische Leitung des Projekts hat, gegenüber dem NDR. 20 Tonnen klimaneutraler Treibstoff wurden in die „ElbBLUE“ getankt, ein Containerschiff der Reederei Elbdeich. Dabei handelt es sich um eine Weltpremiere, bisher fuhr das Schiff mit flüssigem Erdgas (LNG).  

Containerschiff startet mit Öko-Sprit bei Weltpremiere

„Wir sind überzeugt, dass klimaneutral erzeugte synthetische Kraftstoffe den Weg in eine grüne Schifffahrt weisen“, erklärte dazu Vorstand für Vertrieb bei MAN Energy Solutions, Wayne Jones, in einer Pressemitteilung am Donnerstag. Von seinem Unternehmen kommt unter anderem der Motor des Schiffes, der nicht nur mit LNG, sondern auch mit synthetisch erzeugtem, sogenannten Synthetic Natural Gas (SNG), betrieben werden kann.  


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Eine Tochterfirma von MAN stellt dazu im niedersächsischen Werlte, Kreis Emsland, den Kraftstoff her, wie der NDR berichtet. Dazu wird durch Elektrolyse Wasserstoff hergestellt, der wiederum mit CO₂ aus einer benachbarten Biogasanlage angereichert wird. Der Strom für das Ganze wird aus Windkraft hergestellt, womit der Kraftstoff letztendlich klimaneutral wird. Ein ähnliches Verfahren läuft bald auch für Flugzeugtreibstoff im Landkreis Emsland an.  

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Kritik kam von der Deutschen Umwelthilfe. So sei der hohe Stromaufwand ein Problem, den man brauche um den Wasserstoff herzustellen. Bei der Verbrennung von SNG entstehe zudem Methan, was deutlich klimaschädlicher als CO₂ sei, so Pressesprecher der Umwelthilfe Constantin Zerger gegenüber dem NDR. 

Zudem ist der Kraftstoff noch längst nicht massentauglich. Laut dem Handelsblatt kostet die synthetische Alternative aktuell drei- bis sechsmal so viel wie herkömmliches LNG. Außerdem würden auch ausreichende Produktionskapazitäten und geeignete Infrastruktur fehlen. (to)

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