Hype um „Five Guys“: Was taugt die neue Burger-Kette auf dem Kiez?
In den USA ist die Fast-Food-Kette von „Five Guys“ bereits seit Jahren Kult. Seit Montag werden die beliebten Burger nun auch auf Hamburgs Partymeile gebrutzelt. Unsere MOPO-Reporterin will wissen, was es mit dem Hype auf sich hat und verbringt ihre Mittagspause in der neuen Filiale auf der Reeperbahn.
„Ein Cheeseburger, eine Portion Pommes und eine Cola, bitte“, sage ich zu dem in Rot gekleideten Mann hinter der Kasse. Mein Magen schreit: „Her damit!“, mein Kopf sagt: „Das ist aber ganz schön doll für die erste Mahlzeit des Tages“. Egal, ich will es wissen: Was ist so toll an dem Burger, auf den die Hamburger:innen seit Jahren so sehnlichst warten? Günstiger als so manche Konkurrenz sind die saftigen Fleischbrötchen auf jeden Fall nicht. Rund 18 Euro kostet mich mein „Frühstück“.
Wer sind überhaupt diese „Five Guys“?
„Five Guys“, also fünf Typen. Wer sind diese fünf Typen, die mit einem 102 Gramm Rindfleisch-Patty zwischen zwei Brötchenhälften so einen Hype ausgelöst haben? Der Name geht auf das Gründer-Ehepaar Janie und Jerry Murrell zurück, das vier Söhne hat. Diese und der Vater bilden im Jahr 1986 die „Five Guys“, weil Vater Murrell nicht möchte, dass seine Söhne zum College gehen und sich die Wege in verschiedene Richtungen trennen. Sie eröffnen die erste Filiale in Arlington, USA. 2017 eröffnete ihr erstes Burger-Restaurant in Deutschland.
Der US-amerikanische Fast-Food-Charme der 80er Jahre findet sich auch im „Five Guys“-Restaurant auf der Reeperbahn wieder. Rote und weiße Fliesen zieren den Raum, die Sprüche an den Wänden versteht nur, wer auch Englisch spricht. Große Kartoffelsäcke und Pappkartons mit Erdnussöl stehen mitten im Laden. „Genau so war es damals schon im ersten Restaurant in Arlington. Weil es keine Lagerflächen gab, wurden die Produkte einfach mitten ins Restaurant gestellt“, sagt Pascal Laumann (20), Assistent Manager von „Five Guys“. „Bei uns wird dann alles aus den frischen Zutaten zubereitet. Wir schneiden die Kartoffeln zu Pommes und formen die Fleisch-Pattys mit der Hand“, sagt er.
„Five Guys“ in Hamburg: Burger in Alufolie verpackt
Charme der 80er Jahre: ja. Umweltbewusstsein der heutigen Zeit: nein. Ich bekomme meinen Cheeseburger verpackt in Alu-Folie. Das muss nicht sein, denke ich. Schließlich packe ich ihn unmittelbar nach dem Erhalt doch wieder aus. Nach dem ersten Bissen in den Cheeseburger ist die Umweltsünde für einen Moment lang vergessen. Auch, dass ein Gemisch aus Ketchup und Majo tropfend an meinen Händen herunterläuft, ignoriere ich gekonnt. Die Pommes sind knusprig und gut gewürzt, die Schale noch dran – alles handgemacht eben.
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„Aus dem Schneiden der Pommes haben wir eine echte Challenge gemacht. Wir stoppen die Zeit, schauen, wer am schnellsten ist, feuern uns an. Dabei wird auch mal durch das ganze Restaurant geschrieen“, sagt Laumann. Laut ist es bei „Five Guys“ allemal. Elf Mitarbeiter:innen zähle ich hinter Kasse, Grill und Ausgabe, die sich gegenseitig Burger-Variationen zurufen. Auch an Kund:innen mangelt es nicht.
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Man merkt: „Five Guys“ möchte sich seinem amerikanischen Konzept treu bleiben. Keine Lagerräume, Stimmung in der Küche, schnelle Zubereitungen, gesättigte Kunden. Bis auf die Umweltsünde hat mir meine persönliche Frühstückssünde ziemlich gut gefallen. Wer Kalorien zählt, sollte hier nicht unbedingt täglich speisen, ein Besuch ist es aber auf jeden Fall wert.