CDU-Abgeordneter klagt an: „Laschet in chancenlose Kandidatur getrieben!“
Nach dem Wahldebakel rumort es weiter heftig in der Union – und jetzt werden erste Forderungen nach einem radikalen Einschnitt laut: Vor der CDU-Präsidiumssitzung am Montag hat der CDU-Abgeordnete Christian von Stetten allen Mitglieder des höchsten Parteigremiums den Rücktritt nahegelegt.
Von Stetten sagte der „Bild am Sonntag“, das Präsidium könne einen Kanzlerkandidaten „gegen alle Umfragewerte, gegen die Schwesterpartei, gegen die Bundestagsfraktion und gegen die Parteibasis“ durchsetzen – wenn dieser die Wahlen nicht gewinnt, habe aber „nicht nur der Kanzlerkandidat, sondern das gesamte Parteipräsidium ein Akzeptanzproblem und muss seine Ämter zur Verfügung stellen.“
Der als Kanzlerkandidat glücklose CDU-Chef Armin Laschet hatte am Donnerstag angekündigt, den Weg für einen personellen Neuanfang freimachen zu wollen. Am Montag will er in den Parteigremien Vorschläge präsentieren – etwa für einen Sonderparteitag.
„Über Jahre Programmatik der CDU verwässert“
Laschet sei nicht alleine für das Wahldesaster verantwortlich, sagte von Stetten, der Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand der Unions-Bundestagsfraktion ist, der Zeitung.
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„Die Mitglieder des Präsidiums haben über Jahre die Programmatik der CDU verwässert und Armin Laschet in diese chancenlose Kanzlerkandidatur getrieben.“ Von Stetten gilt als Anhänger von Friedrich Merz, der Laschet im Rennen um den CDU-Vorsitz unterlegen war. (gt/dpa)