Sondierungen: Endlich sind Profis am Werk!
Über den Fortgang der Sondierungen zu einer Ampel-Koalition werden Sie heute in der MOPO nichts lesen. Wirklich Neues erfahren Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit aber auch anderswo nicht. Denn die Ampel-Verhandler haben sich selbst ein Schweigegelübde auferlegt.
Und – es grenzt im profilierungssüchtigen politischen Berlin an ein kleines Wunder: Sie halten sich auch dran! Werden die Grünen das Tempolimit opfern? Lässt sich die FDP doch zu Steuererhöhungen überreden? Wie heißt der nächste Finanzminister? Es gibt in den Sondierungs-Teams Menschen, die zumindest eine Idee davon haben. Die Reporter in der Hauptstadt telefonieren sich deshalb die Finger wund – und trotzdem dringt nichts nach außen.
Es geht darum, erst einmal Vertrauen aufzubauen
Die Partei-Spitzen schicken ihre Generalsekretäre in die Öffentlichkeit, die dann kunstvoll nichts sagen. Die Verhandler selbst senden nur subtile Signale, beispielsweise wenn der FDP-Chef weiße Joschka-Fischer-Gedächtnis-Turnschuhe trägt.
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All dies dient dazu, Vertrauen unter den Akteuren wachsen zu lassen. Und es zeigt die Entschlossenheit, es (diesmal) nicht zu vermasseln. Es sind also Profis am Werk. Das sind gute Voraussetzungen, es am Ende auch über die Ziellinie zu schaffen.