Durchgesickert: Facebook soll künftig anders heißen
Facebook benötigt dringend positive Schlagzeilen. Insbesondere die Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Hauge über das regide Geschäftsgebahren haben dem Konzern arg zugesetzt. Nun soll ein Namenswechsel dabei helfen, den Internetgiganten neu auszurichten.
Facebook möchte einem Medienbericht zufolge seinen Firmennamen ändern. Um den Fokus auf die virtuelle Welt „Metaverse“ zu legen, soll es in der kommenden Woche einen Namenswechsel geben, berichtete das US-Technologie-Portal „The Verge“ am Mittwoch. Das als gut vernetzt geltende Portal beruft sich auf eine Quelle „mit direkter Kenntnis der Angelegenheit“.
Darum will Facebook wohl seinen Namen ändern
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wolle auf der Connect-Konferenz des Unternehmens am 28. Oktober darüber sprechen. Die Änderung solle das Bestreben des Tech-Giganten signalisieren, für mehr als nur soziale Medien bekannt zu sein.
Zum Facebook-Konzern gehört nicht nur der eigentliche Facebook-Dienst, der als Smartphone-App ein blauweißes Logo hat, sondern auch der Messengerdienst WhatsApp und der Foto- und Videodienst Instagram. Zum Facebook-Imperium gehört weiterhin Oculus. Die Abteilung stellt Virtual-Reality-Brillen her, darunter die Produktreihen Oculus Rift und Oculus Quest.
Dem Bericht zufolge würde die Umbenennung des Konzerns wahrscheinlich die blaue Facebook-App als eines von vielen Produkten unter einer Muttergesellschaft positionieren, die Gruppen wie Instagram, WhatsApp, Oculus und mehr beaufsichtigt. Facebook sagte auf Anfrage, man wolle den Spekulationen nicht kommentieren.
Auch andere Tech-Giganten haben Namensänderungen hinter sich
Facebook wäre nicht der erste Silicon-Valley-Konzern, der seinen Firmennamen ändert, wenn sich die Ausrichtung des Unternehmens erweitert. So strich Apple nach der Vorstellung des ersten iPhones im Jahr 2007 das Wort „Computer“ aus dem Firmennamen. Zu diesem Zeitpunkt machte allein der Musikplayer iPod mehr Umsatz als die Macintosh-Computer.
Google organisierte sich im Jahr 2015 unter dem Dach einer Holdinggesellschaft namens Alphabet neu. Der Internet-Konzern wollte damit signalisieren, dass er nicht nur eine Suchmaschine und ein Cloud-Geschäft betreibt, sondern auch Ambitionen in fahrerlosen Autos, Gesundheitslösungen und anderen High-Tech-Bereichen hegt. Und Snapchat benannte sich 2016 in Snap Inc. um. Parallel dazu begann die Firma, sich als „Kameraunternehmen“ zu bezeichnen.
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Mit einer Namensänderung des Konzerns würde Facebook seine Ambitionen unterstreichen, die über herkömmliche soziale Netzwerke hinausgehen. So kündigte Zuckerberg vor Monaten die Schaffung eines „Metaverse“ an. Das soll eine virtuelle Umgebung werden, wie sie in Science-Fiction-Romanen beschrieben wurde.
Zuckerberg glaubt, dass diese durch die rasante Weiterentwicklung der Hardware und Brillen für erweiterte (Augmented Reality, AR) und virtuelle Realität (VR) nicht mehr nur ein Traum ist. Am Montag kündigte das Unternehmen an, dafür in den kommenden fünf Jahren in der Europäischen Union 10.000 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen, um die virtuelle Welt „Metaverse“ aufzubauen. (mik/dpa)