Tod von Kobe Bryant: Witwe erstattet Anzeige
Sie hat unvorstellbar schmerzhafte Zeiten hinter sich – und die Trauer um ihren Mann und die gemeinsame Tochter wird wohl nie vergehen. Jetzt hat Vanessa Bryant, die Witwe von Basketball-Held Kobe Bryant, der 2020 mit der 13-jährigen Tochter Gianna bei einem Helikopterabsturz starb, die Stadt Los Angeles verklagt. Denn einige Menschen haben ihr ohnehin unermessliches Leid noch verstärkt: Menschen, die helfen sollten, haben Bilder von der Unglücksstelle gemacht.
Konkret geht es um die Frage, ob Ersthelfer am Unglücksort Fotos von Kobe Bryant und weiteren Leichen herumgereicht hätten. Bei dem Absturz im Januar 2020 starben außer dem Basketballer und Tochter Gianna auch der Pilot und sechs weitere Menschen.
Die New York Times berichtet, dass Vanessa Bryant einem Anwalt, der den Bezirk Los Angeles vertritt, erzählte, wie der Tag des Absturzes aus ihrer Sicht verlief – und wie sie vom Tod ihres Mannes und ihrer Tochter erfuhr. „Mein Leben wird ohne meinen Mann und meine Tochter nie mehr dasselbe sein“, sagte sie demnach.
Wie die Zeitung berichtet, habe der Morgen des Unglückstags für Vanessa Bryant damit begonnen, dass sie mit zwei Kindern zu Hause blieb, während eine Tochter an einem College-Vorbereitungskurs teilnahm und Kobe Bryant, 41, sich zusammen mit Tochter Gianna, 13, zu einem Basketballspiel aufmachte.
Kobe Bryant: Witwe erfuhr erst Stunden später von dem Unglück
Gegen 11.30 Uhr habe ein Assistent der Familie ihr mitgeteilt, dass Gianna und Kobe in einen Hubschrauberunfall verwickelt gewesen seien und dass fünf Menschen den Absturz überlebt hätten; Vanessa Bryant sei davon ausgegangen, dass Kobe und Gianna sich unter den Überlebenden befänden. Als sie versucht habe, ihren Mann anzurufen, seien auf ihrem Telefon „R.I.P Kobe“-Nachrichten aufgetaucht. Erst Stunden später habe sie offiziell vom Tod ihres Mannes und ihrer Tochter erfahren.
Sie habe den Sheriff von Los Angeles, Alex Villanueva, persönlich angefleht: „Ich sagte: ,Wenn Sie meinen Mann und mein Baby nicht zurückbringen können, sorgen Sie bitte dafür, dass niemand sie fotografiert. Bitte sichern Sie den Bereich.‚“
Darf Vanessa Bryant zu psychiatrischer Untersuchung gezwungen werden?
Bryant will, dass alle, die Fotos gemacht haben, zur Rechenschaft gezogen werden. „Die Auswirkungen des Hubschrauberabsturzes waren so verheerend, dass ich einfach nicht verstehe, wie jemand keine Achtung vor dem Leben und kein Mitgefühl haben kann und stattdessen diese Gelegenheit nutzt, um leblose und hilflose Menschen zu seinem eigenen kranken Vergnügen zu fotografieren“, sagte sie.
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Laut der New York Times gibt es allerdings Diskussionen darüber, ob der Bezirk Vanessa Bryant und weitere Kläger psychiatrisch untersuchen lassen dürfe – um festzustellen, ob sie in Folge der geteilten Fotos wirklich unter emotionalem Stress gelitten hätten. Vanessa Bryants Anwälte argumentieren, dass solche Untersuchungen „grausam“ seien. Bryant selbst sagt: „Ich sollte das nicht durchmachen müssen.“