Erdogan
  • Recep Tayyip Erdogan will die Botschafter Deutschlands und neun weiterer Länder nun doch nicht ausweisen.
  • Foto: Pool/Turkish Presidency/AP/dpa

Skurrile Begründung: Erdogan macht im Botschafter-Streit einen Rückzieher

Kehrtwende eines Populisten: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will den deutschen und neun weitere Botschafter nun doch nicht ausweisen. Begründung: Die zurückhaltende Reaktion Deutschlands und anderer Länder wertet Erdogan als Einlenken.

Die Botschafter hätten damit vor „der Verleumdung unserer Justiz und unseres Landes kehrtgemacht“, sagte Erdogan am Montag nach einer Kabinettssitzung in Ankara. Er glaube daran, dass die Botschafter in Zukunft „vorsichtiger“ sein werden.

Erdogan weist Botschafter doch nicht aus

Wer die Unabhängigkeit der Türkei und die Empfindsamkeiten der Türken nicht respektiere, werde in diesem Land nicht willkommen geheißen, so Erdogan. Egal, welchen Status die Person habe.

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Hintergrund der Äußerungen Erdogans war eine Erklärung der Botschafter von Deutschland, den USA, Frankreich und sieben weiterer Staaten Anfang vergangener Woche. Darin fordern sie die Freilassung des türkischen Unternehmers und Kulturförderers Osman Kavala. Der 64-Jährige sitzt seit 2017 in Istanbul in Untersuchungshaft, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) schon 2019 seine Freilassung angeordnet hatte. (dpa/mp)

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