Buchtmann, FC St. Pauli
  • Christopher Buchtmann bejubelt seinen 3:2-Siegtreffer für den FC St. Pauli in Dresden.
  • Foto: WITTERS

Buchtmann bricht den Bann: St. Pauli steht im Achtelfinale

Endlich! Die schwarze Serie hat ein Ende. Erstmals nach 16 Jahren hat es der FC St. Pauli wieder in die 3. Runde des DFB-Pokals geschafft. In einer turbulenten und dramatischen Partie siegte der Zweitliga-Spitzenreiter bei Dynamo Dresden mit 3:2 (2:2) nach Verlängerung. Da konnten die Kiezkicker auch verschmerzen, dass wegen der Überlänge der geplante Heimflug platzte.

Trainer Timo Schultz hatte vor 16.000 Zuschauern (darunter 1300 St. Pauli-Fans) seine Sieger-Elf vom 4:0 gegen Rostock auf den Rasen geschickt, nur den einen erwarteten Wechsel vorgenommen: Dennis Smarsch, St. Paulis Pokal-Keeper, ersetzte wie geplant die eigentliche Nummer eins Nikola Vasilj.

Trotz Bestbesetzung lief in der ersten Halbzeit nur wenig zusammen. Im Spiel gegen den Ball fehlte der Zugriff, Dresden hatte zu viel Platz. Hinzu kamen unnötige Fehler, sodass die Gastgeber immer wieder in Tornähe kamen, ohne aber wirklich gefährlich zu sein.

St. Paulis erster nennenswerter Torschuss in Minute 42

Auch das hochgelobte Angriffsspiel der Kiezkicker kam nicht in Gang, weil es an Tempo und vor allem Präzision im Passspiel und bei den Flanken fehlte. St. Paulis erster Torschuss: Burgstallers Versuch aus der Distanz  – nach geschlagenen 42 Minuten. Der einzige Volltreffer im ersten Durchgang war der üble und gelbwürdige Ellenbogencheck von Dresdens Mörschel im Kopfballduell mit Luca Zander (33.), nach dem der Hamburger benommen auf dem Rasen liegen blieb und anschließend sichtlich wackelig agierte.

Richtig Feuer kam nur bei der Rangelei von Daniel-Kofi Kyereh mit Dresdens Schröter nebst anschließender Rudelbildung unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff ins Spiel. Beide Protagonisten sahen Gelb.

St. Pauli legte nach gut einer Stunde einen Zahn zu

Nach einer knappen Stunde wurde es turbulent. Zunächst wurde Burgstallers Treffer wegen eines Handspiels des Stürmers nicht anerkannt (56.). In der 63. Minute sorgte schließlich Leart Paqarada mit der dritten Chance für die von den 1300 mitgereisten St. Pauli-Fans frenetisch gefeierte Führung.

Sie hielt nicht lange. Drei Minuten später netzte der eingewechselte Daferner zum Ausgleich ein.  Der Treffer hätte jedoch nicht zählen dürfen – Dresdens Vorlagengeber Löwe stand klar im Abseits. Im DFB-Pokal gibt es jedoch keinen Videobeweis. Bitter für die Kiezkicker.

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In der Folge war die Partie ein Schlagabtausch. Maximilian Dittgen  traf per Kopf zur erneuten Führung für die Kiezkicker (72.) – und nur zwei Minuten später netzte St. Pauli erneut ein. Leider ins eigene Tor. Philipp Ziereis hieß der Pechvogel, der die scharfe Hereingabe von Schröter zum 2:2 ins Netz beförderte.

Um ein Haar – oder auch zwei – wäre der spät eingewechselte Adam Dzwigala zum Helden geworden, scheiterte jedoch zunächst aus spitzem Winkel (85.) und in der Nachspielzeit an Dynamo-Keeper Broll, der überragend parierte (90.+3).

Joker Amenyido trifft für St. Pauli nur den Pfosten

Die Heldenrolle übernahm ein anderer Joker. Christopher Buchtmann war es, der die Pille in der 101. Minute schließlich, nachdem mehrere Spieler im Strafraum verpasst hatten, aus kurzer Distanz und nach Zuspiel von Burgstaller trocken  in die Maschen knallte. Der ebenfalls eingewechselte Amenyido hätte vorzeitig den Deckel draufmachen können, traf aber nur den Pfosten (108.).

Mit Mann und Maus und der nötigen Portion Glück brachte St. Pauli die Führung über die Zeit und jubelte erleichtert. Apropos Zeit.

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Kiezkickern nicht. Schon am Samstag tritt der Spitzenreiter bei Werder Bremen an.

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