St. Pauli-Keeper Smarsch glänzt trotz primitiver Beleidigungen
Tore, Drama, Jubel – nächste Runde! Der dramatische 3:2-Sieg nach Verlängerung des FC St. Pauli im DFB-Pokal bei Dynamo Dresden hatte viele Gewinner – und einen doppelten. Mit dem Einzug ins Achtelfinale hat sich Torhüter Dennis Smarsch, der im Pokal- Wettbewerb die Nummer eins und in der Liga Reserve ist, seinen nächsten Einsatz gesichert. Ein noch größeres Highlight.
Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht schritt St. Paulis Interims-Keeper als letzter Spieler der Braun-Weißen vom Rasen des Rudolf-Harbig-Stadions. Es schien, als wolle Smarsch das Gefühl des Sieges, zu dem er mit Handarbeit beigetragen hatte, so lange wie möglich auskosten. Momente wie diese sind rar für den blonden Hünen, entsprechend euphorisch war der 22-Jährige, der selten ein Blatt vor den Mund nimmt.
FC St. Pauli: Dennis Smarsch schwärmt von „geilem Gefühl“
„Einfach nur geil!“, sprudelte es nach dem Pokal-Krimi aus Smarsch heraus und es sei „einfach ein geiles Gefühl“, bei einem solchen Spiel zwischen den Pfosten gestanden und seinen Teil zum historischen Erfolg, dem ersten Achtelfinaleinzug nach 15 Jahren, beigetragen zu haben. „Das ist nicht so schlecht“, feixte er.
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Auch die zwei Gegentore, bei denen der 1,95-Meter-Mann machtlos war, konnten seine Freude nicht trüben. „Es ist immer scheiße, wenn man Tore schlucken muss, aber am Ende des Tages ist es mir scheißegal. Hauptsache wir kommen weiter, auch wenn ich gerne die Null stehen hätte.“
Vor allem in der Verlängerung konnte sich Smarsch, der im Hexenkessel trotz primitiver Beleidigungen von Dynamos Stehplatz-Tribüne kühlen Kopf behielt, auszeichnen und verhinderte mit einer starken Parade den erneuten Ausgleich. „Die war wichtig für uns“, betonte Trainer Timo Schultz.
DFB-Pokal: Auch im Achtelfinale darf St. Pauli-Torhüter Smarsch ran
Der fehlende Spielrhythmus und die lange Pause seit seinem ersten Saisoneinsatz in der ersten DFB-Pokalrunde in Magdeburg Anfang August waren Smarsch nicht anzumerken, aber dennoch eine Herausforderung, wie er bekannte. „Natürlich ist es wichtig, dass man eine Routine drin hat, dass man immer wieder spielt. Dann hat man seine gewissen Abläufe und fühlt sich wesentlich sicherer.“
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Sein Erfolgsrezept gegen die Nervosität bei einem Kaltstart: „Es ist meine Art, mir keinen Kopf zu machen. Ich denke nicht darüber nach, was passieren könnte. Ich versuche, mir den Druck zu nehmen und einfach nur zu spielen. Deshalb habe ich angefangen mit Fußball. Einfach nur Spaß haben – so gehe ich an die Sache ran. Dann kann es auch mal einen guten Ausgang haben.“
Im Achtelfinale (18./19. Januar) darf Smarsch wieder ran. Das nächste Highlight, egal, wer der Gegner sein wird. Stammkeeper Nikola Vasilj könnte langsam neidisch werden …