Corona-Schnelltest in Schule
  • Eine Schülern macht einen Corona-Schnelltest (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Ärger um Schnelltests an Hamburger Schulen

Neue Corona-Schnelltests haben an Hamburgs Schulen nach dem Ende der Herbstferien viele falsch positive Ergebnisse angezeigt. Insgesamt hatten sich zwei Drittel aller positiven Ergebnisse durch anschließende PCR-Tests als falsch erwiesen. Die Schulbehörde sagt, es habe unter anderem Probleme bei der Durchführung gegeben.

Von rund 200.000 am ersten Schultag durchgeführten Corona-Schnelltests seien bei 287 Schülerinnen und Schülern sowie sieben Schulbeschäftigten positiv ausgefallen, sagte der Sprecher der Schulbehörde, Peter Albrecht. Weniger als ein Drittel dieser Ergebnisse seien später durch einen PCR-Test bestätigt worden, zwei Drittel hingegen nicht.

Falsch positive Schnelltests an Hamburger Schulen

„Es ist davon auszugehen, dass es unter anderem viele Probleme bei der fachgerechten Durchführung gegeben hat“, so Albrecht. Anders als bei den zuvor verwendeten Tests müsse bei dem neuen Test-Kit das Probenröhrchen nach dem Abstrich gut geschüttelt werden. Die Schulen seien deshalb vorab gebeten worden, die Testroutinen nach den Herbstferien aufzufrischen. Zur Unterstützung sei ihnen eine gesonderte Anleitung zur Testdurchführung zur Verfügung gestellt worden.


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Inzwischen gehe die Zahl der positiven Schnelltestungen wieder zurück, sagte Albrecht. Eine valide statistische Auswertung liege aber noch nicht vor. Über den Wechsel des Schnelltest-Herstellers habe nicht die Schulbehörde entschieden. Die Tests werden in Hamburg zentral von der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz beschafft.

Justizbehörde: Beschwerden nur aus den Schulen

Auf MOPO-Anfrage heißt es dazu aus der Justizbehörde, dass die Tests über die Zentrale Vergabestelle beschafft wurden. Hier werden nicht nur die Tests für die Schulen, sondern unter anderem auch für Kitas sowie Ämter und Dienststellen der Stadt geordert. Insgesamt seien knapp 11,7 Millionen Schnelltests geordert worden, davon rund 7,3 Millionen für die Behörde für Schule und Berufsbildung. Und Tests, die zu weniger als 99 Prozent erkennen, wer infiziert ist, wurden laut Justizbehörde gar nicht in die Ausschreibung einbezogen.

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„Geliefert wurden insgesamt sechs Chargen“, so Behördensprecherin Valerie Meister. „Nachweise für eine erhöhte Zahl falsch positiver Befunde einzelner Chargen sind uns nicht bekannt.“ Beschwerden über falsch positive Befunde lägen nur aus dem schulischen Bereich vor.

Paul-Ehrlich-Institut: Der am besten validierte Corona-Test

Der in den Schulen verwendete Test der Marke Genrui sei vom Paul-Ehrlich-Institut validiert und aktuell der am besten validierte Test auf der Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Die Rate der falsch positiven Ergebnisse am ersten Schultag befänden sich „im wissenschaftlich zu erwartenden Rahmen“, sagte Meister. (abu/dpa)

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