Hand? TV-Bilder überraschen St. Pauli-Stürmer Makienok
Er konnte es nicht fassen. Mit verzweifelter Miene stand Simon Makienok vor der St. Pauli-Bank und deutete immer wieder auf seine linke Brust, derweil längst feststand, dass sein vermeintlicher Siegtreffer für den FC St. Pauli wegen Handspiels keine Anerkennung gefunden hatte. Auch nach Abpfiff schwor Makienok Stein und Bein, alles sei mit rechten Dingen zugegangen. Bis er die TV-Bilder zu sehen bekam.
Während Timo Schultz die Sache mit Humor nahm („Noch ein Grund, nicht für den VAR zu sein“), fiel der lange Däne aus allen Wolken. Makienok hatte dieses Tor so sehr gewollt, sich nach seiner Einwechslung derart intensiv eingebracht, dass er tatsächlich nicht registriert hatte, dass der Ball von seinem Oberarm ins Bremer Tor geflippert war. Die emotionale Jubelarie vor der St. Pauli-Kurve fand entsprechend ein jähes Ende.
Mit Makienoks Einwechslung machte St. Pauli alles richtig
Und trotzdem durfte sich der 30-jährige Angreifer irgendwie als Sieger fühlen. Makienok war an fünf der acht Torschüsse in Halbzeit zwei beteiligt, ermöglichte Finn Ole Becker überhaupt erst die Chance zum Ausgleichstreffer. „Er ist für unser Spiel wichtig gewesen, weil wir so noch eine Option mehr hatten, das Bremer Pressing zu überspielen“, befand sein Trainer. Außerdem habe man „brutale Probleme bei Standards“ gehabt, „und da ist Simon jemand, der da viel wegfängt“.
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Die Personalie Makienok war an diesem Tag repräsentativ für die irrsinnige Vielfalt, die Schultz inzwischen zur Verfügung steht. Die Auswechslung des in Bremen unglücklich agierenden Max Dittgen kam nicht überraschend. Allerdings hatten viele Beobachter erwartet, dass Dresden-Siegtorschütze Christopher Buchtmann aufs Feld kommen würde, um von der Zehner-Position aus den an Dittgens Stelle in die Spitze rückenden Daniel-Kofi Kyereh in Szene setzen zu können.
Aber Schultz bevorzugte Makienok. Und lag damit, wie bei so vielen Entscheidungen in dieser Saison, goldrichtig.