Ex-DFB-Boss Reinhard Grindel
  • Auch Ex-DFB-Boss Reinhard Grindel kritisiert Rainer Koch.
  • Foto: imago/Sven Simon

Weitere Ex-Präsidenten rasieren Koch und den DFB

Zuletzt sorgte Ex-DFB-Präsident Fritz Keller bereits mit harten Anschuldigungen gegen den aktuellen Interims-Boss Rainer Koch für Aufsehen. Nun legen Keller und weitere Ex-Präsidenten nach.

„Koch hat den DFB zu einer Schlangengrube gemacht. Da wird ein Präsident nach dem anderen reingeholt und gekillt.“ Mit diesem Vorwurf wartete Fritz Keller gegenüber der „Sport Bild“ auf – und bekommt von den Betroffenen Beistand.

DFB: Fritz Keller teilt heftig gegen Rainer Koch aus

Einer der „gekillten“ Bosse ist Reinhard Grindel. Der 60-Jährige bekleidete das Amt zwischen 2016 und 2019 und pflichtet seinem Nachfolger im Gespräch mit der „Bild“ bei: „Fritz Keller hat recht. Das Schlimme ist, dass die Intrigen von Rainer Koch immer auch zu einer Beschädigung der Integrität des DFB geführt haben.“ Ein glaubwürdiger Neuanfang sei Grindel zufolge deshalb nur möglich, „wenn Koch künftig dem Präsidium und dem Uefa-Exekutivkomitee nicht mehr angehört.“


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Auch Niersbach, der von 2012 bis 2015 DFB-Präsident war, stimmt in die Koch-Kritik mit ein: „Es stimmt, dass mir Präsidiumsmitglieder damals zugetragen haben, dass Rainer Koch vorab Informationen zu einer geplanten Veröffentlichung des ,Spiegel‘ über die WM 2006 gehabt haben soll. Richtig ist, dass Rainer Koch mir nichts gesagt hat und stattdessen mir umgekehrt den Vorwurf gemacht hat, dass ich das Präsidium nicht informiert habe.“

DFB über Keller: „Haltlose Tatsachenbehauptungen“

Mit seinen Vorwürfen in Richtung Koch scheint Keller also tatsächlich recht zu haben, wenngleich der DFB nur wenig Verständnis dafür hat. Man habe die Anschuldigungen irritiert zur Kenntnis genommen. „Bei vielen Aussagen Herrn Kellers in besagtem Interview handelt es sich um Tatsachenbehauptungen, die durch keinerlei Fakten gedeckt und damit haltlos sind, im Übrigen um Wertungen, die wir nicht teilen“, so der Verband.

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Doch Koch ist nicht der einzige, der seitens des ehemaligen Freiburg-Funktionärs sein Fett wegbekommt. So wirft Keller beispielsweise Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge Ignoranz gegenüber Expertenmeinungen vor: „Er entscheidet auch mal gegen den ausdrücklichen Rat von internen und externen Fachleuten.“ Über den ehemaligen Generalsekretär Friedrich Curtius sagt er: „Er hat vieles einfach laufen lassen und Verantwortung abgeschoben.“

Wer folgt auf den gescholtenen Koch?

Eine krasse General-Abrechnung also, mit der Keller die eh schon angespannte Lage im Deutschen Fußball-Bund weiter zuspitzt. Mitte März kommenden Jahres steht die Wahl des neuen Präsidenten an, auch hier ist noch völlig unklar, wer von wem ins Rennen geschickt wird. Aktuell sind Peter Peters auf der einen und der vom Amateur-Lager favorisierte Ex-Staatssekretär Bernd Neuendorf auf der anderen Seite mögliche Kandidaten. Wenig Klarheit also derzeit beim DFB, dafür umso mehr Streitigkeiten – spätestens seit diesem historischen Rundumschlag.

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