Ursula von der Leyen Flugzeug
  • Ursula von der Leyen flog offenbar von Wien nach Bratislava.
  • Foto: picture alliance / Michael Kappeler/dpa POOL/dpa | Michael Kappeler

„Ökologische Sünde“: Von der Leyen nimmt Privatjet für Mini-Strecke

Flug-Skandal um die EU-Kommissions-Chefin: Während Ursula von der Leyen (63, CDU) nicht müde wird zu predigen, wie wichtig die Bahn als klimaschonendes Transportmittel ist, nimmt sie selbst lieber den Privatjet – und das für eine Strecke von gerade einmal 50 Kilometer.

Von der Leyen (CDU) sagte erst kürzlich zum Auftakt des Klima-Gipfels in Glasgow in Bezug auf den Klimaschutz: „Wir alle, weltweit, müssen viel mehr Tempo machen“. Auch „das Jahr der Schiene“ rief sie zuletzt auf. Doch auf Schiene hat sie selber keine große Lust, wie die „Bild“-Zeitung nun berichtet.

Ursula von der Leyen nimmt Privatjet von Wien nach Bratislava

So soll die Politikerin auf einer Tour durch Europas Hauptstädte in diesem Sommer vor allem einen Privatjet gesetzt haben. Am 21. Juni soll die CDU-Frau samt Entourage von Wien in die slowakische Hauptstadt Bratislava geflogen sein – mit einer Flugzeit von gerade einmal 19 Minuten. Die beiden Flughäfen trennen nur 47 Kilometer Luftlinie, also sogar eine geringere Distanz als Hamburg von Lübeck entfernt liegt. Die „Bild“ rechnet vor, dass der Trip rund 1130 Kilogram CO2 verursacht habe.

Kritik aus der eigenen Partei für von der Leyen: „unglaubwürdig“

Michael Jäger vom Europäischen Steuerzahlerbund wettert: „Dieser Flug wird dreifach teuer für die Kommissionspräsidentin. Denn: Er kostete viel Steuergeld, viel Zeit für die Wege von und zu den Flughäfen und vor allem: viel Glaubwürdigkeit. Dieser Kurzstreckenflug ist eine ökologische Sünde.“ Auch aus der eigenen Partei gibt es bereits Kritik, so mahnt die CDU-Abgeordnete Jana Schimke: „Wenn man Wandel will, dann muss man ihn auch vorleben. Ansonsten wird man unglaubwürdig.“

Ein Sprecher der EU-Kommission sagte auf „Bild“–Nachfrage: „Mit Abflug und Ankunft in Belgien waren es bei dieser Reise der Präsidentin sieben Länder in zwei Tagen. Alternativen wurden geprüft, doch es gab logistisch keine andere Möglichkeit. Die Präsidentin musste noch am Abend mit demselben Flugzeug von Bratislava nach Riga fliegen. Hinzu kommt, dass es wegen Corona Bedenken gab, Linienflüge oder Züge zu nutzen. Die Crew, die alle sechs Flüge betreut hat, war komplett Corona-getestet.“ Logistisch keine andere Möglichkeit? Der Zug von Wien nach Bratislava fährt gerade einmal eine Stunde.

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Doch der Ultra-Kurz-Flug war noch nicht alles: Wie weiter berichtet wird, sollen Recherchen der britischen Zeitung „Telegraph“ zusätzlich ergeben haben, dass von der Leyen bei 18 ihrer bislang 34 Dienstreisen als EU-Kommisions-Chefin Privatjets. (alp)

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