Silvester in Hamburg.
  • Silvester in Hamburg.
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Wieder kein Feuerwerk? Das ist Hamburgs Silvester-Plan

Die Hamburger sollen an Silvester wieder weitestgehend auf das Entzünden von Feuerwerkskörpern verzichten, außerdem sollen entsprechende Verbots-Zonen in der Innenstadt eingerichtet werden – ähnlich wie im vergangenen Jahr. Das regen die rot-grünen Regierungsfraktionen an. Hintergrund ist die anhaltende Belastung der Krankenhäuser durch Corona. Aber: Ein allgemeines Böller- und Feuerwerksverbot soll es beim derzeitigen Stand nicht geben, nur Appelle.

„Die aufgrund der sehr schwierigen Pandemielage für den letztjährigen Jahreswechsel auf Bundesebene erlassenen Verkaufsverbote sind in diesem Jahr nicht mehr wirksam“, schreiben die Fraktionen von SPD und Grün in einem Antrag, über den am 17. November in der Bürgerschaft abgestimmt werden soll. Heißt: Feuerwerkskörper sind dieses Jahr wohl wieder frei käuflich, anders als im vergangenen Jahr. An vergangenem Silvester hatte es für Polizei und Feuerwehr vergleichsweise wenig zu tun gegeben: Insgesamt registrierten die Kräfte „nur“ 89 Brandeinsätze. Zwei Jahre zuvor waren es noch 1000. „Das ruhigste Silvester aller Zeiten“, nannten es die Beamten.

Wegen Corona: Hamburg will auf Silvester-Feuerwerk verzichten

Umweltbelastungen, Gesundheitsgefährdungen und die damit verbundenen Belastungen von Rettungsdiensten und Krankenhäusern seien trotzdem zu beachten, mahnen die Fraktionen von SPD und Grüne in Hinblick auf das diesjährige Silvesterfest. „Gerade Pflegekräfte sind in den letzten beiden Jahren erheblichen Belastungen ausgesetzt gewesen“, heißt es weiter.

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Die Fraktionen appellieren also an die Vernunft und sind eigenen Angaben nach bemüht, trotz Raketen- und Böllerverkaufs „einen geordneten Ablauf mit viel Rücksicht zu schaffen“. Es mache daher Sinn, dass man das Silvesterfest an gewissen Stellen einschränkt.


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Das schlagen die beiden Regierungsfraktionen vor: Die Bereiche um Binnenalster und Rathausmarkt sollen in der Silvesternacht – wie bereits in den Vorjahren – Verbots-Zonen werden, in denen das Entzünden von Feuerwerkskörpern durch die Polizei geahndet wird. In der Vergangenheit sei es hier immer wieder zu „sehr angespannten Sicherheitslagen und Verletzungen von Personen“ gekommen. Auch innerhalb des Ring 1, also im nahen City-Umfeld, soll es feuerwerksfreie Zonen geben.

SPD-Fraktionschef Kienscherf: Eine Frage der Solidarität

„Noch immer wird auf den Hamburger Intensivstationen jeden Tag um das Leben von Menschen gekämpft, die sich mit Corona infiziert haben“, erklärt SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. Es sei eine Frage der Solidarität, zum Jahreswechsel auf Feuerwerk zu verzichten oder die Nutzung zumindest einzuschränken, um ärztliches und pflegerisches Personal zu entlasten. „Die Einrichtung von Zonen, in denen das Knallen von Feuerwerk untersagt ist, hat sich als wichtige Maßnahme erwiesen, um Verletzungen vorzubeugen“, so Kienscherf. „Deshalb werden wir auch in diesem Jahr daran festhalten.“ Weitere Regeln für das diesjährige Silvester werden wohl nicht dazu kommen, auch weil diese derzeit in Hamburg rechtlich nicht umgesetzt werden könnten. Auf Bundesebene wird aber darüber beraten, inwieweit es sinnvoll ist, Ländern bei künftigen Silvesterfesten mehr Kompetenzen und Spielraum für die Einführung von Regeln zu schaffen.

Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf in der Hamburgischen Bürgerschaft. dpa
Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf in der Hamburgischen Bürgerschaft.

Der Vorsitzende der grünen Bürgerschaftsfraktion, Dominik Lorenzen, wirbt ähnlich um Verständnis wie seine SPD-Kollegen. Er sagt: „Das Feuerwerk gehört für viele einfach zum Neujahrsfest. Zugleich mehren sich aber auch Bedenken – wegen verängstigten Tieren, vielen Schadstoffen und Müllbergen sowie Verletzten in Notaufnahmen.“ Im Frühjahr werden die Maßnahmen evaluiert und Alternativen für ein verantwortungsvolles Feiern im Bereich der City geprüft werden. Lorenzen: „Zum Beispiel eine schadstoff- und lärmfreie Lichtshow mit Lasern könnte das traditionelle Neujahrs-Feuerwerk dann ersetzen.“

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