Terroranschlag von Wien: DNA-Spur führt nach Norddeutschland
Der IS-Sympathisant Kujitim F. zog im November 2020 schwer bewaffnet durch die Wiener Innenstadt und tötete vier Menschen. Mehr als 20 weitere Personen wurden verletzt. Der Täter starb bei einem Schusswechsel mit der Polizei. DNA-Spuren auf der Attrappe eines Sprengstoffgürtels, den der Attentäter bei sich trug, sollen jetzt nach Osnabrück führen.
Eine Forensik-Expertin habe laut Recherchen von „Spiegel“ und der österreichischen Zeitung „Der Standard“ die DNA-Spur entdeckt. Sie könne die Spur mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ Blinor S. (20), einem Islamisten aus Osnabrück, zuordnen, schreibt der „Spiegel“. S. soll mit dem Attentäter aus Wien befreundet gewesen sein.
Terroranschlag von Wien: Spur führt nach Osnabrück
Die Spur habe an einem Kreppklebeband gehaftet, mit der die Attrappe des Sprengstoffgürtels aus Cola-Dosen zusammengehalten wurde. Wann und wie die DNA des Mannes aus Osnabrück dorthin gelangte, sei noch unklar. Allerdings werfe der Fund die Frage auf, was Islamisten aus Deutschland über den Anschlag wussten. Gegen Blinor S. und einen weiteren Islamisten, Drilon G. (26), laufe seit dem Frühsommer ein Ermittlungsverfahren.
Islamisten trafen sich vor dem Anschlag in Wien
Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe werfe ihnen das Nichtanzeigen einer geplanten Straftat vor. Wenige Monate vor dem Terroranschlag waren die beiden Männern nach Wien gereist und sollen sich dort auch mit dem späteren Attentäter Kujitim F. getroffen haben.
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Die Ermittler gehen nach Angaben von „Spiegel“ und „Standard“ davon aus, dass F. bei einem der Treffen von dem bevorstehenden Anschlag erzählte. Laut des Generalbundesanwalts hätten sie den Anschlag in Wien also mit einer Anzeige verhindern können. Die Anwälte der Verdächtigen haben sich laut der beiden Medien nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das DNA-Gutachten läge noch nicht vor, habe der Verteidiger von Blinor S. gesagt. Beide Männer seien aktuell auf freiem Fuß. (mp)