• Hamburg will künftig die Inzidenzen der Ungeimpften und der Geimpften extra aufgeschlüsselt veröffentlichen (Symbolfoto).
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20 zu 450: Das hat es mit der Inzidenz der Ungeimpften auf sich

Die Unterschiede sind extrem: Unter den Geimpften in Hamburg lag die Sieben-Tages-Inzidenz in der vergangenen Woche bei fast 20, unter den Ungeimpften bei rund 450. Die Zahlen zeigen deutlich, welche Schutzwirkung eine Impfung haben kann. Hamburgs Grünen-Fraktionschefin fordern deshalb, die Inzidenzen allen einfach zugänglich zu machen.

Bisher wurden die jeweiligen Inzidenzen vom Senat nicht veröffentlicht. Das soll sich ab kommender Woche ändern. Dann werden sie wöchentlich in einer Pressemitteilung aufgeführt.

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Andere Bundesländer sind da schon transparenter. In Sachsen können die Bürger mittlerweile anhand einer Grafik die Inzidenzen der Gruppen von „Geimpften“ und „Nicht (vollständig) Geimpften“ nachverfolgen. So etwas würde sich Hamburgs Grünen-Fraktionsvorsitzende Jennifer Jasberg auch für die Hamburger:innen wünschen.

Inzidenzen unter Geimpften und Ungeimpften sollen graphisch dargestellt werden

„Unter den aktuellen Umständen macht es Sinn, dass Infektionsgeschehen nochmal näher einzuordnen, indem man die Inzidenzen unter den Geimpften und Ungeimpften graphisch darstellt“, sagt sie auf Nachfrage der MOPO. „Denn die Zahlen zeigen, dass die Impfung wirkt und sie helfen dabei, das Infektionsgeschehen unter Schüler:innen besser einzuschätzen.“ 

Hierzu wäre es sinnvoll, auch die Inzidenzen der Geimpften und Ungeimpften nach Altersgruppen aufzuschlüsseln. Für die allgemeine Inzidenz der Hamburger Gesamtbevölkerung gibt es das schon – für die Inzidenzen unter den Geimpften und Ungeimpften nicht. Der höchste Gesamtwert ist mit 517 aktuell in der Gruppe der sechs bis 14-Jährigen zu finden. Aufgrund der hohen Zahlen in den niedrigen Altersstufen werden bereits wieder erste Forderungen nach einer Aufhebung der Präsenzpflicht an Schulen laut. 

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Kritiker sagen, dass die tatsächliche Inzidenz unter den Geimpften gar nicht richtig erfasst werden könne, weil sie nicht mehr getestet werden. Das stimmt, hat vermutlich aber keinen großen Einfluss auf den extremen Unterschied zwischen den Inzidenzen der Geimpften und Ungeimpften. Die „Zeit“ hat auf Grundlage einer Studie aus dem „New Englands Medical Journal“ berechnet, dass die Inzidenz in Hamburg in den vergangenen Wochen um etwa 25 Prozent zu niedrig lag, weil Geimpfte nicht mehr getestet werden. Doch selbst mit diesem extra Anteil würde die Inzidenzen der Geimpften nicht an die der Ungeimpften heranreichen.

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