Mit einer Hamburgerin im Team: Norbert Röttgen will CDU-Chef werden
Der erste Kandidat für den CDU-Vorsitz steht: Außenpolitiker Norbert Röttgen will neuer Parteichef werden. Der 56-jährige Bundestagsabgeordnete kündigte am Freitag seine Kandidatur für die Nachfolge von Armin Laschet an. Er kandidiere „aus der tiefen Überzeugung, dass es kein ‚Weiter so‘ gibt, erst recht kein ‚Zurück‘“, sagte er in der Bundespressekonferenz in Berlin.
Es gehe um „eine inhaltlich definierte Erneuerung“ der CDU, so Röttgen. „Die christlich demokratische Idee für unsere Zeit muss erarbeitet werden, mit den Mitgliedern, und sie muss in den Wettbewerb mit den anderen Parteien gehen.“ Röttgen präsentierte für den Fall seiner Wahl die Hamburger Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann als künftige CDU-Generalsekretärin.
CDU-Vorsitz: Kandidatur von Friedrich Merz erwartet
Im Laufe des Tages dürfte auch der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun nominiert werden. Bei einer virtuellen Landesvorstandssitzung der hessischen CDU will der 49-Jährige die Gründe für seine Bewerbung vorstellen, wie ein Sprecher angekündigt hat. Die Nominierung durch den Kreisverband Gießen solle ebenfalls noch an diesem Freitag erfolgen.
Erwartet wird ferner, dass auch der frühere Unionsfraktionschef im Bundestag, Friedrich Merz, eine Kandidatur anmelden wird. Er hat sich dazu bislang aber noch nicht genau geäußert. Röttgen und Merz hatten bereits im vergangenen Januar für den CDU-Vorsitz kandidiert, waren damals aber Laschet unterlegen. Röttgen sagte jetzt, er kandidiere in der Einschätzung, diesmal gewählt werden zu können.
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Laschet wurde anschließend auch Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl. Bei ihr fuhren CDU und CSU im September dann ein historisch schlechtes Ergebnis von 24,1 Prozent ein. Laschet gibt daher den Parteivorsitz nach noch nicht einmal einem Jahr wieder ab. Der frühere NRW-Ministerpräsident ist jetzt nur noch einfacher Abgeordneter im Bundestag.
Gewählt werden soll der neue Vorsitzende der momentan rund 400 000 Mitglieder zählenden CDU bei einem Bundesparteitag am 21. Januar in Hannover. Davor will die CDU erstmals in ihrer Geschichte eine Mitgliederbefragung durchführen. Dort wird faktisch die Entscheidung fallen, wer künftig an der Spitze der Partei stehen wird. Unterlegene Bewerber sollen beim Parteitag nicht antreten. (dpa)