Schultz-Verlängerung als Bonbon auf St. Paulis JHV?
Die Sachlage ist hinlänglich bekannt, und noch gibt es ein dickes zeitliches Polster, Klärung herbeizuführen. Dennoch wäre es für alle rund um den FC St. Pauli sicherlich hilfreich zu wissen, dass es auf der Trainerposition auch künftig so weiterlaufen wird wie aktuell. An alles andere mag man eigentlich gar nicht erst einen Gedanken verschwenden.
In 47 Zweitliga-Partien saß Timo Schultz mittlerweile auf der Bank der Kiezkicker, kommt auf einen Punktschnitt von 1,55. Das ist schon mal nicht so verkehrt. Lässt man allerdings die Findungsphase, also das erste halbe Jahr, außen vor, wird die Nummer noch aussagekräftiger: 65 Punkte aus den 34 Begegnungen in 2021 ergeben einen Schnitt von knapp 2,0 – ein großartiger Wert.
St. Paulis Timo Schultz weckt Begehrlichkeiten
Und einer, der der Konkurrenz nicht verborgen geblieben ist. Schultz und seinen Assistenten Loic Favé und Fabian Hürzeler wird große Anerkennung zuteil, nicht nur wegen der Erfolge, sondern auch ob der schwer attraktiven Art und Weise, wie diese zustande kommen. Der 44-Jährige weckt Begehrlichkeiten, zumal mit seinen authentischen, sympathischen Auftritten – und sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus!
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Das Thema Verlängerung liegt schon lange auf dem Tisch von Sportchef Andreas Bornemann. Und vermutlich muss man sich nicht allzu sehr sorgen, dass alsbald Nägel mit Köpfen gemacht werden. „Zeitnah“ ist der Begriff, der immer wieder fällt, wenn man sich mit den Verantwortlichen über Schultz‘ ausstehende Unterschrift unterhält. Möglich, dass man von Vereinsseite einfach nur auf den passenden Zeitpunkt der Verkündigung wartet, die Mitgliederversammlung am 1. Dezember wäre so einer.
Schultz wird St. Pauli nicht mit leeren Händen dastehen lassen
Dass Schultz verlängern wird, darf man mit Fug und Recht erwarten. Denn mal abgesehen von der persönlichen Verquickung zwischen ihm, seiner Familie, der Stadt Hamburg und dem FC St. Pauli würde es nicht zu ihm passen, den Klub nach 15 Jahren im nächsten Sommer zu verlassen, ohne dass der wenigstens monetär ein Trostpflaster erhielte. So wie bei seinem Zögling Finn Ole Becker, der dem Kiezklub nach zehn Jahren im nächsten Sommer vermutlich nur eine Ausbildungsentschädigung, aber keine Ablöse einbringen wird, wenn er Braun-Weiß denn verlässt. Schultz verurteilt das nicht, weil er die zahlreichen Aspekte kennt, die dahinter stehen. Aber gut heißt er den Sachverhalt nicht.
Vertragsinhaltlich ginge es dann also um eine Ausstiegsklausel, eine Formalie. Und inwieweit die tatsächlich von Belang ist, weiß man auch nicht wirklich, denn eines ist auch klar: Timo Schultz ist mit St. Pauli noch lange nicht fertig!