Shirin David
  • Rapperin Shirin David ist Feministin – und womöglich irgendwann auch Politikerin
  • Foto: imago images/Future Image

Rapperin Shirin David über Merkel, Musik und eine Politik-Karriere

Rap ist schon längst keine reine Männerdomäne mehr, immer mehr Rapperinnen erobern sich ihren Platz. Shirin David (26) ist eine davon und mittlerweile Deutschlands erfolgreichste. Neben ihrer Musik steht die Hamburgerin für einen neue Form von Feminismus, den immer mehr junge Frauen für sich entdecken. Wie der definiert wird und was sie Angela Merkel in Bezug auf das Thema Frauen vorwirft, hat sie in einem Interview erzählt.

Sexy Posen, viel Make-up, wenig Stoff: Auf den ersten Blick erscheint Shirin David nicht wie der Prototyp einer Feministin – zumindest nicht im traditionellen Sinne. Sie bricht mit dem typischen Bild, das die meisten Menschen von einer Feministin haben – und das ganz bewusst.

Im „Spiegel“ erklärt sie: „Man war eine Feministin, wenn man sich gegen das klassische Traumbild eines Mannes gestellt hat und der ultrafemininen Art, also einem geschminkten und sehr femininen Aussehen, trotzte. Durch so einen Feminismus werden Frauen wie ich ausgeschlossen.“ Und stellt weiter klar: „Frauen wie ich gelten erst mal immer als superarrogant, als unbelesen und ungebildet. Man unterstellt uns, dass es uns nur um Schminke oder den perfekten Dress geht. Und das ist toxisch, weil ich mich sehr wohl für Make-up und für ein Outfit interessieren kann und gleichzeitig für viele wichtige andere Sachen.“

Shirin David kritisiert Angela Merkel

Feminismus-Ikone Alice Schwarzer hält die Rapperin zwar für eine Vorreiterin – aber kritisiert gleichzeitig ihren „nicht inklusiven Feminismus“. „Sie setzt sich nicht ausdrücklich für alle Frauen ein. Schwarze Frauen, behinderte Frauen oder auch Sexarbeiterinnen gehören aus meiner Sicht dazu“, so David. Und auch die noch amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihrer Meinung nach nicht viel beigesteuert beim Thema, „weil sie niemals öffentlich gegen Dinge gekämpft hat, die ihr als Frau ganz sicher passiert sind“.

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Die 26-Jährige könnte es sich vorstellen, es eines Tages besser zu machen, und sagt zu einer möglichen Politik-Karriere: „Wenn ich so weit bin, dann definitiv.“

Eins ist sicher: Bei dieser interessanten Frau lohnt sich der zweite Blick, denn dann schließt sich die Schublade, in der sie bis dahin war, wie von selbst.

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