Erschreckende Statistik: Über eine Million Niedersachsen von Armut bedroht
Im Corona-Jahr 2020 sind rund 1,3 Millionen Menschen in Niedersachsen statistisch gesehen armutsgefährdet gewesen. Die sogenannte Armutsgefährdungsquote lag landesweit bei 17 Prozent, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Dienstag mitteilte.
Ein Jahr zuvor und damit vor Ausbruch der Pandemie lag die Quote demnach bei 17,1 Prozent. Allerdings seien die Ergebnisse für 2020 mit den Ergebnissen der Vorjahre nur eingeschränkt vergleichbar: Gründe seien etwa eine methodische Neugestaltung des Mikrozensus sowie die Pandemie selbst, diese habe die bisher überwiegend persönlichen Befragungen nahezu unmöglich gemacht habe.
Über eine Millionen Menschen von Armut gefährdet
Als armutsgefährdet gilt nach Angaben des Landesamts, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung hat. 2020 lag die Armutsgefährdungsschwelle in Niedersachsen im Falle eines Einpersonenhaushalts bei 1109 Euro, für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2230 Euro.
Bei Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren waren es 1442 Euro. Nach den Daten des Landesamts waren im vergangenen Jahr etwa 1,3 Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen.
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Dabei war die Armutsgefährdungsquote unter Frauen (18,1 Prozent) höher als die der Männer (15,9 Prozent), und zwar besonders im Alter von 18 bis unter 25 Jahren und im Rentenalter ab 65 Jahren. Unter Kindern und minderjährigen Jugendlichen war 2020 demnach mehr als ein Fünftel (22,2 Prozent) armutsgefährdet.
Niedersachsen: Frauen armutsgefährdeter als Männer
Grundsätzlich seien Familienhaushalte mit mehr als zwei Kindern deutlich häufiger armutsgefährdet – 2020 betraf dies etwa jeden dritten Haushalt mit zwei Erwachsenen und drei Kindern.
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Von den Haushalten mit zwei Erwachsenen ohne Kinder war nur etwa jeder elfte armutsgefährdet, ähnlich fiel dies in Haushalten mit zwei Erwachsenen und einem Kind aus. Haushalte von Alleinerziehenden dagegen wiesen eine Armutsgefährdungsquote von durchschnittlich 45,7 Prozent aus. (dpa/mp)