„Gleiche Probleme wie im März“: Hamburgs Abiturienten mit klarer Ansage an die Politik
Die Schüler in Hamburg haben es in der Corona-Zeit nicht leicht: kaum Präsenzunterricht, keinen klaren Ansagen – und auch keine gute Abiturvorbereitung? Das finden zumindest die Abiturienten des Gymnasiums Hoheluft, die jetzt einen kritischen Offenen Brief an den Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) geschrieben haben.
Darin fordern sie laut „Abendblatt“ eine zeitnahe Perspektive und Klarheit darüber, wie die letzten Wochen vor den Abschlussprüfungen aussehen werden.
„Mittlerweile sind wir seit Mitte Dezember schon wieder im Homeschooling. Leider kann man nicht sagen, dass sich die Art und Weise dieser Distanzbeschulung signifikant zum ersten Lockdown verbessert hätte. Wir kämpfen mit den gleichen technischen Problemen wie im März 2020. Wir sind wieder sehr auf uns allein gestellt“, heißt es in dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt.
Hamburg: Schüler mit deutlicher Kritik an Politik
Demnach fehle den Schülern Rückmeldungen von Klassenkameraden und Lehrern. Für das Verständnis der Inhalte sei jeder auf sich selbst angewiesen. Laut der angehenden Abiturienten seien zudem viele Themen durch die vielen Ausfälle nicht ausreichend bearbeitet worden – auch Themen, die für die Abiturklausuren relevant sein könnten.
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Kritik üben die Schüler auch an den kurzfristigen Diskussionen um den Ablauf des Abiturs. Demnach könnten sie nicht nachvollziehen, warum nicht schon im letzten Jahr für diesen Fall Maßnahmen getroffen wurden.
Offener Brief mit Forderungen an Tschentscher
Neben viel Kritik wollen die angehenden Abiturienten nun einige Forderungen in dem Brief unterbringen. Sie wollen demnach, dass in den kommenden Wochen der Fokus auf prüfungsrelevante Fächer gelegt wird – und eine Streichung der Klausuren für die Nebenfächer: „Das würde den Stressfaktor merklich reduzieren und mehr Zeit für das Wesentliche lassen.“
Schüler in Hamburg: Ablauf der Prüfungen unklar
Laut den betroffenen Schülern sei auch weiterhin unklar, wie der Ablauf der Prüfungen aussehe und wie schlussendlich die Klausuren, sowie mündliche Prüfungen bewertet würden.
Mit einem klaren Anliegen endet der Brief: „Es gibt viele Fragen und Unsicherheiten und immer weniger Zeit bis zu den Prüfungen – somit bitten wir Sie inständig, uns zeitnah eine Perspektive aufzuzeigen, wie die letzten Wochen unserer Schulzeit und die Abiturprüfungen aussehen werden.“
Hamburger Behörde: Maßnahmen in der Abstimmung
Laut „Abendblatt“ verwies die Schulbehörde auf die Kultusministerkonferenz, die vor wenigen Tagen stattfand. Dort seien den Ländern verschiedenen Möglichkeiten gegeben worden, die Prüfungen anzupassen.
„Hamburg ist seitdem im Gespräch mit Schulleitungen, der Elternkammer und der SchülerInnenkammer und es gibt bereits eine Reihe von Maßnahmen, die sich aktuell in der internen Abstimmung befinden“, sagte eine Behördensprecherin der Zeitung.
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Ende der Woche werde demnach das Ergebnis veröffentlicht – dann werden die Schüler hoffentlich wissen, welche Hürden sie für den Abschluss noch überwinden müssen. (maw)