42 Fälle in Hamburger Unterkunft für Obdachlose: Behörde ordnet weiteren Massentest an
Hammerbrook –
In der Hamburger Obdachlosenunterkunft an der Friesenstraße haben sich 42 Bewohner mit dem Corona-Virus infiziert. Das ist das Ergebnis der Massentests, die in der vergangenen Woche in der Unterkunft durchgeführt wurden. Nun hat die Gesundheitsbehörde weitere Test angeordnet. Die Linke fordert erneut die Unterbringung der Obdachlosen in Hotels.
Zunächst war bekannt geworden, dass es in der von „Fördern und Wohnen“ betriebenen Einrichtung sechs Corona-Fälle gegeben hatte. Daraufhin waren am vergangenen Donnerstag rund 270 Personen getestet worden. Nun stellte sich heraus, dass sich seit Anfang April 42 Bewohner der Unterkunft infiziert haben.
Nach Massentests: 42 Corona-Infizierte in Unterbringung für Obdachlose
„Für Anfang kommender Woche ist eine weitere Reihentestung geplant“, sagte eine Sprecherin der Sozialbehörde am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Aufgrund von Voruntersuchungen besteht der Verdacht auf die ansteckendere britische Variante. Alle 150 Bewohner sind für zwei Wochen in Quarantäne-Standorte der Stadt gebracht worden.
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Die Linke erneuerte mit Blick auf den Corona-Ausbruch ihre Forderungen nach einer Unterbringung in Hotels und mehr Testmöglichkeiten für Obdachlose. „Ein Ausbruch in diesem Ausmaß war zu erwarten und ist das traurige Ergebnis von monatelanger Ignoranz. Die Unterbringung in Mehrbettzimmern in Unterkünften für bis zu 400 Menschen ist ein Einfallstor für das Virus – selbst bei lockerer Belegung ist so das Einhalten von Abstandsregeln und die Reduzierung von Kontakten nicht möglich“, sagte Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Linken-Bürgerschaftsfraktion, am Samstag laut Mitteilung.
Der Senat müsse jetzt dafür sorgen, dass obdachlose Menschen schnell geimpft werden und solle bis dahin die Unterbringung in Einzelzimmern sicherstellen. (dpa/mp)