St. Pauli ist gewarnt: Trügerische Sicherheit der Herbstmeister
Die Protagonisten selbst haben bereits zur Genüge klargestellt, was sie vom imaginären Titel halten: nichts. Von Präsident Oke Göttlich über Routinier Guido Burgstaller bis hin zu Interims-Chefcoach Loic Favé haben alle beim FC St. Pauli ihre Meinung zur bereits feststehenden Herbstmeisterschaft deutlich zum Ausdruck gebracht. Quintessenz: Kann man sich nichts für kaufen. Und das, so lehrt es die jüngere Zweitliga-Historie, ist wirklich so.
Die grundsätzliche Bilanz seit Gründung der eingleisigen Zweiten Liga gibt durchaus Anlass zu Optimismus. In den bisherigen 39 Jahren gelang immerhin 27 Vereinen, die bei Saison-Halbzeit vorne gelegen haben, am Ende auch der Sprung in die Beletage. In den vergangenen fünf Spielzeiten allerdings liegt die Erfolgsquote gerade einmal bei 20 Prozent, und das mahnendste Beispiel findet sich innerhalb der Stadtgrenzen.
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Zweimal, nämlich 2018/19 und 2020/21, hatte der HSV beim Bergfest die Nase vorn, beide Male reichte es bekanntlich final nicht einmal zur Relegation. In eben diese retteten sich immerhin noch Eintracht Braunschweig (2016/17) und Holstein Kiel (2017/18), wo sie allerdings schließlich scheiterten.
Marcel Hartel weiß, wie man als Herbstmeister aufsteigt
Und so ist es Marcel Hartel vorbehalten, die Fahne der Hoffnung hochzuhalten. Mit Arminia Bielefeld grüßte St. Paulis Mittelfeld-Motor in der Saison 2019/20 nach 17 Begegnungen vom Platz an der Sonne, nach 34 Partien hatten es die Ostwestfalen tatsächlich in die Bundesliga geschafft.