Spieler nach Corona-Infektion kollabiert: Trainer kritisiert Verband scharf
Es war ein Schock in der Regionalliga: Während bzw. nach der Partie zwischen dem Berliner AK und Carl Zeiss Jena kollabierten zwei Spieler des Berliner Vereins – infolge einer kürzlichen Corona-Infektion. Cheftrainer André Meyer kritisierte nun den Umgang des Verbands mit der Situation.
Am Freitag wurde für zwei der zuvor erkrankten Spieler die Belastung zu groß. Der eingewechselte Kwabe Schulz brach noch auf dem Platz zusammen; der im Laufe der zweiten Halbzeit ausgewechselte Ugur Tezel kollabierte wenig später in der Kabine. Notärzte mussten Schulz mit Sauerstoff versorgen, auch Tezel benötigte Erste Hilfe. Schnell stand aus medizinischer Sicht fest: die erst kürzlich auskurierten Infektionen mit dem Coronavirus waren Auslöser der Zusammenbrüche.
Berliner AK musste zahlreiche Corona-Infektionen hinnehmen
Ein Schock für die Mannschaft, wie Meyer im Gespräch mit „11 Freunde“ berichtete. „Wir hatten sehr viele Corona-Fälle und da war schon bei vielen ein Fragezeichen, ob das auch sie hätten sein können, die dort liegen.“
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Schon früh hatte Meyer vor einer zu engen Spieltaktung und daraus resultierenden zu hohen Belastungen seiner Spieler gewarnt. Der Berliner AK wurde im November von einer großen Infektions-Welle überrollt, mehrere Begegnungen mussten abgesagt werden. Als Folge mussten nun Spiele nachgeholt werden – vier Partien in nur elf Tagen. „Selbst die Spieler, die keine Erkrankung hatten, sind dann zum Schluss einfach an ihre Grenzen gestoßen“, erklärte Meyer.
André Meyer kritisiert Fußballverband für Spielansetzungen
Als Konsequenz ordnete der 37-Jährige an, dass „kein Spieler heute auf dem Platz steht, der an Corona erkrankt war oder dem ein Arzt oder Kardiologe nicht bestätigt hat, einwandfrei gesund zu sein.“ Folglich blieb der Trainingsplatz des Viertligisten am Montag nahezu leer – nur fünf Fußballer sammelten sich um ihren Trainer.
Das könnte Sie auch interessieren: Boss Boldt ist genervt: Muss der HSV dreckiger spielen?
Meyer macht nun den Nordostdeutschen Fußballverband für die Situation verantwortlich. „Es reicht die Laienmedizin, um dafür ein Verständnis zu haben. Bei uns ist das Gefühl angekommen, dass die Saison mit Ach und Krach durchgezogen werden muss. Unsere Situation und die Gesundheit der Spieler hatte keine Priorität“, erklärte Meyer.
Zudem habe er vor der Neu-Ansetzung der Spiele angeboten, „sogar kurz vor Weihnachten noch zu spielen. Einfach, um zwischendrin so ein bisschen Entzerrung zu haben“ und weiter: „Wir haben auch angeboten, dass wir das Spiel gegen den BFC zumindest zeitlich früher spielen, sodass wir ein paar Stunden mehr Regeneration haben.“
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.