Echter Torjäger fehlt – kann der HSV so überhaupt aufsteigen?
Wer sich die Torschützenliste der Zweiten Liga anschaut, muss lange nach einem HSV-Profi suchen. Erst auf dem geteilten elften Rang taucht Robert Glatzel mit seinen sechs Saisontoren auf. Eine ordentliche Quote, mehr aber auch nicht. Stellt sich die Frage: Ist ein Aufstieg auch ohne echten Torjäger überhaupt möglich?
Die Statistiken der vergangenen zehn Jahre sprechen eine klare Sprache. 22 Zweitligisten stiegen in diesem Zeitraum auf, 19 von ihnen hatten am Saisonende zumindest einen Torjäger in ihren Reihen, der es in die Top zehn der Schützenliste schaffte. Das bedeutet: Nur knapp 14 Prozent aller Aufsteiger kamen ohne den klassischen Knipser aus.
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Zahlen, die in dieser Saison bislang erneut durch Fakten untermauert werden. Sowohl Spitzenreiter St. Pauli (Guido Burgstaller traf schon 14 Mal) als auch der Tabellenzweite Darmstadt (Luca Pfeiffer und Philipp Tietz netzten jeweils zwölf Mal ein) verfügen über treffsichere Angreifer.
HSV-Top-Stürmer Glatzel trifft zu selten
Genau da liegt das Problem des HSV. So sehr Glatzel sich auch müht: Er trifft für einen Sturmführer (noch) zu selten, ist mittlerweile seit sechs Partien torlos. Und neben ihm springt niemand in die Bresche. Die fünf Treffer von Defensivmann Moritz Heyer sind genauso beachtlich wie überraschend. Sonny Kittel traf bislang vier Mal.
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Immerhin: Es gibt sie dann doch, die Beispiele für Teams, die es auch ohne Top-Torjäger in die Bundesliga schafften. Ganz kurios lief es in der Saison 2014/15, an deren Ende Ingolstadt und Darmstadt aufstiegen – ihre besten Torschützen brachten es auf jeweils mickrige neun Tore. Ein Kunststück, das Union Berlin 2019 wiederholte, wenn auch erst in der Relegation. Da war Sebastian Andersson mit zwölf Toren bester Knipser.
Auf der anderen Seite: In der Vorsaison knipste Simon Terodde (jetzt Schalke) satte 24 Mal für den HSV. Mit dem Aufstieg klappte es trotzdem nicht.