Die Polizei sprach von 8000 Teilnehmern, der Veranstalter sogar von 13.000.
  • Die Polizei sprach von 8000 Teilnehmern, der Veranstalter sogar von 13.000.

Tausende Hamburger protestieren gegen die Corona-Politik

In Hamburg haben sich am Samstag vor der Kunsthalle an der Ernst-Merck-Straße erneut Tausende Menschen versammelt, um gegen die Corona-Politik der deutschen Bundesregierung zu demonstrieren. In der Spitze zogen 8000 Demonstranten durch die Innenstadt.

4000 Menschen waren vom Organisator – einer Privatperson – im Vorfeld angemeldet worden. Wie ein Sprecher des Polizei-Lagedienstes der MOPO sagte, waren es auch etwa 4000 Menschen, die zum Demo-Start um 15 Uhr an der Kunsthalle losliefen, in der Spitze waren es laut Polizei 8000, der Veranstalter sprach sogar von 13.000. Ihr Motto: „Das Maß ist voll – Hände weg von unseren Kindern!“

Corona-Protest: Tausende Menschen laufen durch Hamburg

„Hat sich dein Gehorsam gelohnt?“ oder „Lasst den Kindern ihre Freiheit“ war auf hochgehaltenen Transparenten zu lesen. Den Teilnehmern der Demonstration waren die Corona-Regeln mehr als zu scharf; sie lehnten sie sogar ganz ab, forderten, dass man selbst entscheiden sollte, ob man sich impfen lassen möchte oder nicht. Das gelte vor allem auch für Kinder.

Hintergrund sind Überlegungen der Politik, eine Impflicht einzuführen und die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), auch Kindern von fünf bis elf Jahren – je nach Vorerkrankung oder Kontakt – zu impfen.

Start der Demonstration war an der Kunsthalle. Sie wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet. Marius Röer
Start der Demonstration war an der Kunsthalle. Sie wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet.
Start der Demonstration war an der Kunsthalle. Sie wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet.

Die Polizei hatte den Marsch durch die City mit einem Großaufgebot begleitet. Entlang der Demonstrationsroute kam es zu Verzögerungen im Straßenverkehr.


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Ihr Marsch führte die Demonstranten – einige trugen Militär-Jacken mit der Aufschrift „Für Recht und Freiheit“, andere Karnevalsmützen und Aluhüte – von der Ernst-Merck-Straße zunächst zum Glockengießerwall, dann über die Lombardsbrücke, den Stephansplatz, den Gänsemarkt bis zum Jungfernstieg, wo eine Zwischenkundgebung stattfand. Über die Lombardsbrücke und dem Ballindamm liefen die Teilnehmer zurück zur Kunsthalle. Gegen 17.30 Uhr war Schluss.

Einzelne Teilnehmer hielten Plakate mit Botschaften hoch. Marius Röer
Einzelne Teilnehmer hielten Plakate mit Botschaften hoch.
Einzelne Teilnehmer hielten Plakate mit Botschaften hoch.

Gruppen aus der linksextremen Szene hatten angekündigt, die Demo stören zu wollen. Die Polizei hatte sich für mögliche Gegen-Aktionen bereit gehalten. Letztlich blieb es bei leichtem Gegenprotest, der laut Angaben der Polizei zu keiner Zeit in Gewalt ausartete. Eine Demonstrantin: „Wir lassen uns nicht spalten, von niemandem.“

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Es war eine weitere große Querdenker-Demo in Hamburg. Der Verfassungsschutz beobachtet die Szene genau. Und trotz des großen Zulaufs sei alles friedlich verlaufen. Die Abstände seien eingehalten worden, soweit man das habe sehen können, sagte ein Polizeisprecher.

Zwei Gruppen aus dem Kontext der Corona-Proteste stehen zwar seit längerem unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, aber sie „machen in Hamburg derzeit nur einen geringen Teil des Protestspektrums aus“, so ein Sprecher. Nichtsdestotrotz werde man die Entwicklung „sehr aufmerksam und sensibel im Fokus behalten“. Einige einzelne Personen könnten nämlich „eine Gefahr für unsere Demokratie darstellen“.

Einige Teilnehmer machen sich auch über Regeln wie die Maskenpflicht lustig. Marius Röer
Einige Teilnehmer machen sich auch über Regeln wie die Maskenpflicht lustig.
Einige Teilnehmer machen sich auch über Regeln wie die Maskenpflicht lustig.

Das Hamburger Bündnis gegen Rechts findet noch deutlichere Worte für die Veranstaltung und deren Teilnehmer: Auf diesen Veranstaltungen würden Falschinformationen über Covid-19, antisemitische Verschwörungserzählungen und Reichsbürger-Fantasien geteilt. „Wer an diesen Demonstrationen teilnimmt, hat auch kein Problem mit NS-Relativierungen. Mit Neonazis und extrem Rechten gemeinsam zu marschieren, war noch nie besonders kritisch.“

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