• Stadttauben leiden unter dem monatelangen Corona-Lockdown – Tierschützer, wie hier letzten Sommer in Hamburg, fordern Sondergenehmigungen für die Fütterung der Tiere. 
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Das Leid der Stadttauben : Hamburg besteht auf Fütterungsverbot

Cafés geschlossen, Restaurants dicht, die Innenstädte leer: Der Lockdown ist auch ein Problem für Stadttauben: Sie finden weniger Essensreste zum Aufpicken. Tierschützer fürchten ihren Hungertod. In einigen Städten dürfen sie die Vögel nun ausnahmsweise füttern – Hamburg hält am Fütterungsverbot fest.

„Weil wegen des Lockdowns alle Geschäfte und die Gastronomie geschlossen haben und weniger Passanten in der Innenstadt unterwegs sind, finden die Tauben wenig zu fressen“, erklärt Britta Walthelm, Umweltreferentin der Stadt Nürnberg.

Wegen Lockdown: Stadttauben leiden unter leeren Innenstädten 

Dass die menschenleeren Innenstädte ein Problem für die Tauben werden könnten, hat der Deutsche Tierschutzbund schon während des ersten Lockdowns befürchtet. Viele Stadttauben ernähren sich von Bratwurst, Pommes, Brötchen und allen möglichen anderen Resten, die sie in Mülleimern und auf dem Boden finden.

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Der Tierschutzbund fordert deshalb von den Kommunen, während des Lockdowns kontrollierte Notfütterungen mit artgerechtem Körnerfutter zu erlauben. „Ziel ist nicht, dass Menschen ausschwärmen und Brot verstreuen“, betont Sprecherin Lea Schmitz. Einige Städte wie Nürnberg, Köln, Kiel und Braunschweig gingen dabei mit positivem Beispiel voran. „Die meisten halten aber am Fütterungsverbot fest“, sagt sie.

Hamburg hält an Fütterungsverbot fest

So bleiben die Stadttauben in Hamburg ganz auf sich gestellt. Das Fütterungsverbot bleibt bestehen. „Das Füttern der Tauben ist jedoch auf privatem Grund weiterhin möglich“, sagt Valerie Landau von der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz.

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In Kiel gibt es dagegen eine Ausnahmegenehmigung, die an die Zeit des Lockdowns gebunden ist. „Grund war und ist der fast dramatisch verschlechterte Gesundheitszustand der Kieler Stadttauben, die infolge des Erliegens des öffentlichen Lebens auf Straßen und Plätzen kaum noch Nahrung fanden“, begründet das Ordnungsamt. Damit die Notfütterung keine Ratten anlocke, müssten die Ehrenamtlichen danach alle Reste aufkehren. Ähnlich sieht es in Braunschweig aus.

Geteilte Meinungen über die „Ratten der Lüfte“

An Stadttauben scheiden sich die Geister. Während manche Menschen sie als „Ratten der Lüfte“ beschimpfen und ihre Allgegenwärtigkeit in den deutschen Innenstädten einfach nur lästig finden, haben andere ein großes Herz für die Nachkommen entflogener Haustauben.

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„Ratten der Lüfte“ – diesen Ausdruck lehnt Tierschützerin Claudia Rupp vehement ab. „Tauben sind keine Schädlinge. Sie sind verwilderte Haustiere“, sagt sie. „Dass sie sich so wahnsinnig schnell vermehren, haben ihnen die Menschen angezüchtet.“ Deshalb sieht Rupp auch die Menschen – in dem Fall die Kommunen – in der Pflicht, Verantwortung für die Vögel zu übernehmen.

Fütterungsverbot für Tauben: Keine Ausnahmen in München und Würzburg

Wie der Tierschutzbund fordert sie betreute Taubenschläge – wie es sie zum Beispiel in Würzburg und München gibt, wo Tauben gefüttert und ihre Eier gegen Attrappen getauscht werden, damit weniger Küken schlüpfen. In beiden Städten gilt auch während des Lockdowns das Fütterungsverbot.

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Und auch München lehnt es ab, wegen des Lockdowns zusätzliches Futter auszustreuen. „Auch in einem ,normalen‘ Winter sind die Biergärten, Straßencafés und sonstigen Freisitze geschlossen“, betont die Sprecherin vom Gesundheitsreferat. Deshalb gebe es in jedem Winter weniger Essensreste, die die Tauben aufpicken könnten. „Eine besondere Notlage ist daher nicht ersichtlich.“ (hb/dpa)

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