Krankmeldungen, Fake-Zertifikate: So leiden Firmen unter Impfverweigerern
Überlaufene Testzentren und gefälschte Zertifikate: Die aktuellen Corona-Regeln bereiten vielen Unternehmen in Niedersachsen nach Arbeitgeberangaben zunehmend vor Schwierigkeiten. Auch Corona-Leugner machen den Firmen und Betrieben das Leben schwer.
„Viele haben Mühe, überhaupt noch an Corona-Tests heranzukommen“, sagte der Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ am Dienstag. Nach der Einführung strengerer Regeln komme es auch häufiger vor, dass sich Mitarbeiter krankmeldeten, da sie sich nicht stundenlang vor Testzentren anstellen wollten. Die Testpflicht fördere auch den Betrug mit gefälschten Zertifikaten, so Schmidt.
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Corona-Regeln sorgen für mehr Krankmeldungen
Die Quote der Ungeimpften sei in den Betrieben relativ hoch. „Gerade in der Produktion gibt es einen recht hohen Anteil von Impfverweigerern. Einerseits gibt es die klassischen Corona-Leugner deutscher Staatsangehörigkeit, andererseits aber auch sehr viele Mitarbeiter mit Migrationshintergrund: Osteuropäer, vor allem Russen, türkischstämmige Bürger und Menschen aus dem arabischen Raum“, sagte Schmidt.
Testpflicht führt zu Betrug mit gefälschten Zertifikaten
In den großen Produktionsunternehmen seien bis zu 15 Prozent der Belegschaft nicht geimpft. „Und die größte homogene Gruppe unter den Impfverweigerern hat Migrationshintergrund“, so Schmidt. Die Ursachen seien Sprachbarrieren sowie religiöse und kulturelle Vorbehalte.
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Zwar versuchten die Unternehmen auch mithilfe der Betriebsräte, die Betreffenden zu überzeugen, das sei aber schwierig. „Vielfach fehlt schlichtweg die offene, politische Thematisierung. Hier geschieht entschieden zu wenig“, sagte Schmidt. (mp/dpa)