Smith
  • Eric Smith fehlt dem FC St. Pauli mehrere Wochen.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Schwede Smith und das Rätsel um seinen Namen

Herbstmeister? Dieser Begriff sagt Eric Smith zunächst nichts und als der Schwede hört, was das Wort bedeutet, kommt er zu dem Schluss, dass es für ihn und seinen FC St. Pauli wenig bedeutet. Schön, aber nicht wichtig. Das gilt übrigens auch für Tore – und die Art und Weise, wie man seinen Nachnamen ausspricht. Die ist sogar ihm selbst ein Rätsel.

„English, please“, sagt der lange Blonde freundlich. Sein Deutsch ist noch nicht so weit. Einmal die Woche hat er Unterricht. Vokabeln wie „Herbstmeisterschaft“ sind für Fortgeschrittene.

Fußballerisch zählt Smith ganz sicher dazu und hat sich in den letzten Wochen zu einem Leistungsträger entwickelt. Er bestimmt im defensiven Mittelfeld den Takt, räumt ab, läuft Räume zu und eröffnet mit feinen Pässen das Angriffsspiel.

Eric Smith: Zuletzt fünf Spiele am Stück für den FC St. Pauli

Fünf Spiele in Serie hat der 24-Jährige zuletzt bestritten – so viele wie noch nie im Trikot des FC St. Pauli, weil er endlich fit ist. „Ich komme den 100 Prozent näher. Ich bin auf einem guten Weg“, befindet Smith, der seit seinem Wechsel zum Kiezklub im Januar immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden war. Als besonders verletzungsanfällig sieht er sich nicht. Er habe in diesem Jahr einfach viel Pech gehabt und sei auch „etwas enttäuscht“. Jetzt „genießt“ er es zu spielen – schmerzfrei und erfolgreich.

Das soll auch so bleiben. „Ein Sieg wäre ein perfektes Ende des Jahres“, sagt Smith vor dem Auswärtsspiel in Kiel am Freitag. St. Pauli sei im Aufstiegsrennen in „einer guten Position, es zu schaffen“, weiß er, betont jedoch: „Wir haben noch nichts gewonnen.“ Der Schlüssel, um im neuen Jahr weiter erfolgreich zu sein: „Wir müssen versuchen, uns immer weiter zu verbessern und dürfen nicht zufrieden sein.“

Ob er damit zufrieden sein kann, noch kein Tor für St. Pauli geschossen zu haben, was mittlerweile zwölf Kiezkickern gelungen ist? „Ich schieße nie Tore, nie“, entgegnet Smith grinsend und ergänzt ernst: „Ich mache ich mir nicht so viel aus Toren. Es ist nicht mein Job, Tore zu schießen, sondern meinen Mitspielern zu helfen, welche zu schießen.“

Eric Smith: Wie spricht man eigentlich seinen Namen aus?

Die Winterpause passt ihm eigentlich gar nicht in den Kram, weil er gerade so richtig in Fahrt gekommen ist, gibt Smith zu. „Ich würde gerne weiterspielen.“ Andererseits freue er sich aufs Weihnachtsfest mit seiner Frau im heimischen Halmstad bei seiner Mutter und Schwester, wenn möglich mit den Großeltern  – und natürlich mit Julskinka, dem traditionellen schwedischen Weihnachtsschinken. „Es ist einfach eine besondere Zeit, um zusammen zu sein und es ruhig angehen zu lassen.“

Und dann ist da ja noch die Sache mit seinem Namen. Smith – englische Aussprache? Oder Smiet?  „Ich würde sagen Smith“, sagt Smith mit leichtem „th“  und langem Vokal und fügt dann überraschend an: „Um ehrlich zu sein, weiß ich es selbst nicht so genau. Ist auch nicht so wichtig.“ Auf jeden Fall heiße er „nicht Schmidt, wie im Deutschen.“ Apropos: Gibt er sein nächstes Interview auf Deutsch? „Nein!“, sagt Smith. Auf Deutsch.

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