• Bis zum 1. August könnten alle Erwachsenen in Hamburg eine zweite Impfdosis erhalten haben.
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Hamburger bis August durchgeimpft: Wie realistisch ist diese Modellrechnung?

Die neuen Modellrechnungen des Zentralinstitut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (ZI) prognostizieren, dass bis zum 1. August alle Erwachsenen in Hamburg durchgeimpft sein könnten. Voraussetzung dafür ist, dass alle Impfstoffe zugelassen werden und die Impfstoffverteilung ab April dezentral über die Apotheken läuft. Wie realistisch ist ein solches Szenario? 

Neue Berechnungen des ZI zeigen die äußerst erfreuliche Prognose für den Sommer: Bis zum 1. August könnten auch die Erwachsenen in Hamburg, die nicht zu einer der priorisierten Gruppen gehören, geimpft sein. Dafür müssen allerdings viele – bis jetzt ungewisse – Faktoren mitspielen.

Die Hamburger Sozialbehörde äußert sich nur vage zu den Modellrechnungen. „Eine sichere Aussage dazu können wir aktuell nicht treffen“, heißt es von der Pressesprecherin Anja Segert zur MOPO.

Hamburger bis August durchgeimpft? Wie realistisch ist das?

Ein Punkt, der für Unsicherheit sorgt, sei die Impfstoff-Zulassung. In der EU sind mittlerweile drei Impfstoffe zugelassen (Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca). Ein weiterer ist im Zulassungsverfahren und für zwei Vakzine wurde schon ein Teil der Zulassungsunterlagen eingereicht. Diese müssten das Verfahren mit Erfolg durchlaufen, damit sich die Prognose des ZI bewahrheitet.

Dezentrale Verteilung von Impfstoffen muss ermöglicht werden

Das Datum könnte sich zudem nach hinten verschieben, wenn keine dezentrale Impfstoffverteilung über Ärzte ermöglicht wird. Dafür müsste Deutschland über ausreichend Impfstoff verfügen, denn dann würde eine Priorisierung nachrangig werden, so der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen. Laut Angaben des ZI könne der große Impfstoff-Mangel bereits an Ostern vorüber sein. Sollten die Hausärzte nicht mit in die Impfstrategie der Länder einbezogen werden, droht ein erheblicher Impfstau. In Hamburg wurden bislang 167.000 Impfdosen geliefert und davon wurden 81 Prozent verimpft.

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Hinzu kommt, dass die politischen Rahmbedingungen für eine dezentrale Verteilung geschaffen werden müssen. Dazu sagt der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister, dass die „nötigen Vorarbeiten zu allen Voraussetzungen für das Impfen in den Praxen geleistet“ wurden. Nun setze man „auf eine schnelle Anpassung der Impfverordnung“. Damit liege der Ball im Feld der politisch Verantwortlichen.

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